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7550124
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Katkey:7550124
Volltext:Register der wichtigsten in den Texten genannten bildenden Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts. Archipenko, Alexander (1887 bis 1964), ukrainisch-amerikanischer Bildhauer. Übertrug die Prinzipien des Kubismus auf die Plastik und entwickelte sogenannte Skulpto- Malereien. Einer der führenden Vertreter der abstrakten Plastik. '98. 353. 360, 371 Arp, Hans (Jean) (1887-1966), deutsch-franz. Bildhauer, Maler, Grafiker und Lyriker. Mitbegrün­der des Dadaismus (1916) in Zürich. Nahm später an der sur­realistischen Bewegung teil, ge­hörte u. a. mit seinen farbigen Holzreliefs zu den Hauptvertretern der abstrakten Plastik. 219-220, 360 Baluschek, Hans (1870-1935), Ma­ler und Grafiker. Unter dem Ein­fluß der naturalistischen Literatur gewann er seinen persönlichen Stil, entwickelte sich zu einem Vorläu­fer der proletarisch-revolutionären Kunst in Deutschland. Gestaltete Szenen aus dem Leben des Prole­tariats und kritisierte kleinbürger­liche Anschauungen der Zeit. 1899 Mitbegründer der Berliner Sezes­sion. Unterlag dem Reformismus der Sozialdemokratie, Unterständ-nis für die Novemberrevolution 1918. 1933 Arbeitsverbot. 66-72, 507 Barlach, Ernst (1870-1938), Bild­hauer, Grafiker und Dichter. In expressiven Holz- und Bronzepla­stiken, Holzschnitten und Litho­graphien gestaltet er menschliches Leid in ergreifender Weise, wozu ihn auch die Begegnung mit dem russischen Volk befähigte. Seit 1919 Mitglied der Preußischen Akade­mie der Künste; 1937 wird ein Hauptteil seines Werkes als ent­artet beschlagnahmt; Ausstellungs­verbot. 235, 332, 514 Beardsley, Aubrey (1872-1898), engl. Zeichner im Umkreis der Präraffaeliten. Zartlinige, dekora­tive Zeichnungen und Illustratio­nen; gehört zu den Hauptmeistern des Jugendstils. Bedeutender Ein­fluß auf die moderne Buchkunst. 27-29, 190, 389 Beckmann, Max (1884-1950), Ma­ler, Grafiker und Bildhauer. Nach impressionistischem Frühwerk un­ter Einfluß Cézannes Verfestigung in Form und Farbe. Expressive ge­sellschaftskritische Grafik. Höhe­punkt des malerischen Schaffens sind die seit 1935 entstandenen neun Triptychen mit allegorischem und zeitkritischem Inhalt (Die Ar­575 Register gonauten, vollendet 1 9 5 0 ) , Bild­nisse, Landschaften und Stilleben. Auswanderung nach USA. 194, 332, 387, 429-438, 517 Behrens, Peter (1868-1940), Archi­tekt, Maler, Kunsthandwerker und Grafiker. 1892 Mitbegründer der Münchener Sezession. Als Archi­tekt (ab 1900) vom Jugendstil aus­gehend Bahnbrecher der modernen Baukunst und Begründer des mo­dernen Industriebaues. 41t Belling, Rudolf (1887-1972), füh­render Vertreter des Expressionis­mus in der Plastik, näherte sich dem Kubismus und vertrat kubi-stische Ideen im Zusammenhang mit der Bewegung von Körpern im Raum. Gehörte 1918 zu den Mit­begründern der Novembergruppe. Von den Faschisten verfemt, Emi­gration 1933. 385 Boccioni, Umberto (1882-1916), ital. Bildhauer, Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker. Mitbegrün­der des Futurismus. Versuchte un- ; ter dem Eindruck des hektischen Großstadtlebens seiner Zeit in sei­ner Malerei eine Synthese aus Zeit, Ort, Form, Farbe und Ton. Starker Einfluß des Kubismus. 141, 271, 361, 459 Bonnard, Pierre (1867-1947), 1889 Mitbegründer der symbolistischen Künstlergruppe Nabis. Ging in Thematik und Form vom Impres­sionismus aus. 136, 249 Braque, Georges (1882-1973), franz. Maler, Grafiker, Plastiker 57 S und Bühnenbildner, der ursprüng­lich (1905) den Fauves angehörte und 1908 unter dem Einfluß Cé-zannes erste kubistische Komposi­tionen entwarf und nach 1908 mit Picasso den Kubismus entwickelte. Zahlreiche Stilleben und figürliche Szenen, in denen der Gegenstand und seine bildkünstlerische Erfas­sung eine wesentliche Rolle spie­len. 197, 228, 360, 370, 381, 514 Burne-fones, Sir Edward (1833 bis 1898), engl. Maler und Grafiker, Schüler von Rossetti, präraffaeli-tische Malerei, Vorläufer des Ju­gendstils. 374 Campendonck, Heinrich (1889 bis 1957), Maler und Grafiker. 1911 Verbindung zum Blauen Reiter. Kompositionen von stilisierender Linearität, starke Farbigkeit, mär­chenhafte Stimmung, ornamentale Verbindung von Tier, Mensch und Pflanze. 1933 Verfemung durch die Nazis und Emigration. 350 Carrä, Carlo (1881-1966), ital. Maler, Grafiker und Kunstpubli­zist. Mitbegründer des Futurismus, seit 1917 einer der Hauptvertreter der metaphysischen Malerei (Einfluß de Chiricos). Später roman­tischer Realismus, der die Anerken­nung durch die offizielle faschi­stische Kunstrichtung des Nove­cento italiano fand. 271 Carrière, Eugène (1849-1906), franz. Maler und Grafiker. Beein­flußte mit seiner Malerei Gauguin und seine späteren Schüler Matisse Register und Derain. Religiöse und Genre­bilder, bevorzugtes Thema später Mutter und Kind. Eindringliche Bildnisse von Verlaine und Blan-quis. Neigte dem Anarchismus zu. 249,269 Carus, Carl Gustav (1789-1869), Arzt, Philosoph und Maler. Knüpf­te als Freund von C. D. Fried­rich und J. C. C. Dahl an deren Landschaftsauffassung an. Stim­mungsvolle Naturschilderungen. 219 Cézanne, Paul (1839-1906), franz. Maler und Grafiker. Von inhaltlich und formal bedeutendem Einfluß auf die gesamte Malerei des späten 19. und des 20. Jh. Freund Zolas, Umgang mit den Impressionisten, deren Kunstan­schauungen er nicht teilt; Pleinair- Malerei mit Pissarro und Guillau-min (1873). Überwindung der im­pressionistischen Malweise zugun­sten großer Flächen, einer neuen Verfestigung der Formen mit einer stärkeren Intensität der Farbe. Höhepunkt seines Schaf­fens im Jahrzehnt von 1885-1895, in dem ihn die für den Bildaufbau bestimmenden und von ihm we­sentlich vertieften formalen Ge­setzmäßigkeiten beschäftigen. Nach einer Ausstellung bei Vollard (1895) verbreitete sich sein Ruf. Die Expressionisten, Fauves und Kubisten lernten von ihm, ent­wickelten aber meist die von ihm angewandten formalen Elemente einseitig weiter. 37, 98-104, 105, 37 Über die Schönheit 106, 113 — 11 5, 116-120, 136, 137, 138, 151, 178, 180, 184, 185, 206, 249, 253, 294, 318-319, 322, 355, 368, 370, 378, 379, 380, 403, 440, 442, 462-464, 504, 507, 510, 512 Chagall, Marc (geb. 1887 oder 18 89), Maler und Illustrator russi­scher Herkunft. Schüler von L. Bakst an der Petersburger Akade­mie, 1910/14 in Paris vom Ku­bismus beeinflußt; 1914-1922 wie­der in Rußland, wurde nach der Oktoberrevolution Kommissar der bildenden Künste in Witebsk, gründete eine freie Malschule und arbeitete am neuen jüdischen Staatstheater in Moskau. Seit 1923 in Frankreich, dort Flucht vor den Faschisten nach den USA. Seine große humanistische Kunst, durch­drungen von der Erfahrung des jü­dischen Lebens, der jüdischen Re­ligion und Folklore, hat ein phan­tasiereiches, emotional stark wirk­sames Werk von subtiler Farbig­keit hervorgebracht, das bis in die Gegenwart hinein unvermindert strömt. Tafelbilder, Wandgemälde, Illustrationen (u. a. zu Gogols To­ten Seelen, zur Bibel, zu La Fon­taines Fabeln, zu Tausend und einer Nacht), Theaterdekoratio-nen, Deckengemälde; Entwürfe für Glasfenster, auch Plastiken und Keramiken. 194, 195, 240 bis 245, 283, 402, 459, 479 Constable, John (1776-1837), engl. Maler, ursprünglich unter dem Einfluß von C. Lorrain und T. Gainsborough; ab 1810 Freilicht- 577 Register maierei nach dem Vorbild W. Tur­ners. Für das ig. Jh. richtungwei­sende Landschaftsauffasung. Be­einflussung der Schule von Barbi-zon und Vorbereitung des Impres­sionismus. 55,82 Corinth, Lovis (1858-1925), Ma­ler und Grafiker. Mitbegründer der Berliner Sezession, einer der bedeutendsten Vertreter des deut­schen Impressionismus. Vitale, reiche Farbigkeit, Lebensfreude und Sinnlichkeit in Landschaften, Bildnissen, Stilleben und bei der Darstellung von mythologischen und religiösen Themen. Meister­hafte Radierungen, Lithographien und Buchillustrationen. 124-126, J23 Corot, Jean Baptiste Camille (1796-1875), franz. Maler und Grafiker, malte zuerst unter dem Einfluß der Schule von Barbizon, wurde ein Meister der intimen Stimmungslandschaft. Lyrische Na­turstimmungen ohne Idealisierung und Romantik. Mit seinem Spät­werk wurde er zu einem Wegbe­reiter des Impressionismus. 118 f., 5" Courbet, Gustave (1819-1877), franz. Maler, früh mit utopisch-so­zialistischen Ideen befaßt. Auto­didaktische künstlerische Bildung. 1855 wurde C. wegen seiner rea­listischen Malauffassungen vom Sa­lon zurückgewiesen. Mit 4} Wer­ken errichtete er deshalb neben dem Ausstellungsgebäude in einer Baracke den Pavillon du réalisme und begründete das Programm sei­ner realistischen Kunst. Die Bedeu­tung seiner Kunst liegt in der wahrheitsgetreuen Darstellung des Volkslebens, in der Wiedergabe des arbeitenden Menschen und sei­ner Umgebung. 1871 als Mitglied der Pariser Kommune Beauftrag­ter für den Kunstschutz in Paris. Deshalb stand er später vor Ge­richt, konnte aber 1875 in die Schweiz fliehen. Seine realistische Malerei beeinflußte die gesamte europäische Malkunst des 19. Jh. 78, 82-88, 113, 136, 137, 144, 206, 377,5iï Daumier, Honoré (1808 oder 1810-1879), franz. Maler, Grafi­ker und Plastiker. Riesenwerk politisch-satirischer Lithographien, u. a. in La caricature, einem Kampforgan gegen Restauration und Bürgerkönigtum. Berühmt auch durch eine Folge von 15 kri­tisch- grotesken Porträts (Mas­ques ) zeitgenössischer Politiker und physiognomischer Studien von Vertretern des franz. Parlaments in Grafik und Plastik. Auch in sei­ner Malerei widmete er sich poli­tischen und sozialen Themen. 268, 389,495-498 Degas, Edgar Hilaire Germain (1834-1917), franz. Maler, Grafi­ker und Plastiker. Zunächst klas­sizistisch anmutende Historienbil­der und Porträts. Seit den 60er Jahren beeinflußt von Manet, Re­noir und anderen Impressionisten. 578 Seine Hauptthemen sind Pferde­rennen, Opern- und Ballettszenen, in denen die Zufälligkeit des Bild-ausschnittcs und ein scharfes Ab­schneiden der Randfiguren sowie die impressionistische Wiedergabe von Bewegungen charakteristisch sind. Die Betonung der Linien un­terscheidet ihn vom eigentlichen Impressionisimus, von dem er be­sonders farbige Effekte übernahm. 79, 81, 105, 106, 108, 137, 439, 504 Delacroix, Eugène (1798-1863), franz. Maler und Grafiker aus der Schule von Guérin. Bedeutender Historienmaler, gestaltete orienta­lische Themen; Hauptmeister der franz. Romantik. 78, 82, 85, 86, 113, 118, 136, ijo, 206 Delaunay, Robert (1885-1941), franz. Maler und Grafiker, der über die fauvistische Malerei zum Kubismus gelangte. Pariser Land­schaften, Fensterbilder, Sportdar­stellungen und Porträts. Zerlegte in dekorativer Absicht die Farbfläche in kleine geometrische Teile und begründete dadurch den Orphis-mus. Zeitweise großer Einfluß auf die deutsche Malerei (Blauer Reiter). 190, 197, 210, 211, 212, 228, 305, 329, 349, 460, 479 Denis, Maurice (1870-1943), franz. Maler und Grafiker. Grün­dete 1890 mit P. Sérusier die Künstlergruppe der Nabis. Hauptmeister des Symbolismus, wichtiger Vertreter der religiösen Kunst nach 1900. 80, 108, 255 37* Derain, André (1880-1954), franz. Maler und Grafiker. Freund­schaft mit M. de Vlaminck, Ein­fluß von van Gogh und Cézanne. Mit Matisse Begründer des" Fauvis-mus (1905). Bei Verarbeitung aller Erkenntnisse der zeitgenössischen Malerei unablässiges Studium der alten Meister und ihrer Techniken. Trotz größter Abstraktion wird Gegenständlichkeit bewahrt. 197, 201, 221-229, 5J4 Dix, Otto (1891-1969), Maler und Grafiker. Einer Arbeiterfamilie entstammend, studierte er an der Dresdner Kunstgewerbeschule (1909/14), nach 1918 an den Aka­demien in Dresden und Düsseldorf. Durch das Erlebnis des 1. Welt­krieges entwickelte sieb Dix zum Gesellschaftskritiker und Verbün­deten der Arbeiterklasse. In seinen Großstadtbildern und besonders im Kriegstriptychon (1929/32) herrscht ein großartiger Realismus mit eigenwilliger und eindrucksvoller Formensprache. Wurde 1933 von den Faschisten aus seinem Dresd­ner Lehramt und der Preußischen Akademie der Künste entlassen. 286, 407-409, 517, 518 Dongen, Kees van (1877-1968), niederl.-franz. Maler, malte in hel­len, leuchtenden Farben meist Sze­nen aus dem Leben der Pariser mondänen Welt. 179, 198 am Ende, Hans (1864-1918), Ma­ler, Mitbegründer der Worpswe-der Künstlerkolonie (F. Macken- 579 sen, O. Modersohn, Overbeck, Finnen, Vogeler; 18S9). Maleri­sche Stimmungslandschaften mit frischet Farbgebung und Lineati-tät der Bildelemente. 34, 35, 154 EnsoT, James (1860-1949), belg. Maler und Grafiker. Begann mit impressionistischer Malweise in melancholischen Stilleben, Porträts und Interieurs. Beeinflußt vom Symbolismus, nach 1883 strahlende Farbigkeit seiner Visionen und Traumbilder, deren Grundstim-mung die Angst ist. 387, 436 Feininger, Lyonel (1871-1936), deutsch-amerik. Maler und Grafi­ker, der dem Blauen Reiter nahestand und zum Sturm-Kreis gehörte. Trat 1918 der November­gruppe bei und war von 1919 bis 1932 am Bauhaus in Weimar und Dessau tätig. Versuchte expressio­nistische und kubistische Mittel, verbunden mit lyrischer Farbge­bung, Linienkomplexen und pris­matischen Flächen für seine Archi­tektur-, See- und Schiffsdarstellun­gen einzusetzen. Von den Nazis verfemt, emigrierte er 1937 in die USA. 327-331, 354, 410, 412, 514, 5 1 7 Felixmüller, Conrad (1897-1977), Malet und Grafiker, unterstützte, durch den 1. Weltkrieg beeinflußt, revolutionäre Ideen und wurde in Dresden Mitbegründer der Gruppe 1919. In den 20er Jah­ren vertrat er einen expressiven Realismus mit gesellschaftskriti­scher Tendenz (Themen aus dem Arbeiterleben). Von den Faschi­sten wurde sein Werk verfolgt und totgeschwiegen. 390, 397, 402 bis 406, 517, 518 Feuerbach, Anselm (1829-1880), wurde in Paris mit der franz. aka­demischen Malerei bekannt. Seit 1876 ständig in Italien tätig. Be­deutender Vertreter der Deutsch­römer. Italienische Renaissance und Antike waren für die idealische Haltung seiner Malerei ausschlag­gebend. 23, 50, 323 Friesz, Emile-Othon (1879-1940), franz. Maler, rebellierte von An­fang an gegen den offiziellen Aka­demismus, stellte im Salon des indépendants (1903) und im Herbstsalon (1904) aus. Einer der begabtesten Fauves. Nach 1908 Rückkehr zu traditioneller Mal­weise. 178, 179, 228 Gauguin, Paul (1848-1903), franz. Maler, Grafiker und Holzbild­hauer. Gründete die Schule von Pont-Aven und Le Pouldu mit. 1888 Aufenthalt bei van Gogh in Arles. War anfangs von den Im­pressionisten beeinflußt und kam auf der Suche nach dem Ursprüng­lichen in Leben und Kunst zu einet neuen Festigkeit in Form und Farbe und wurde so zu einem Vorläufer des Expressionismus. Aus Protest gegen die spätbürger­liche Welt floh er in die Südsee, wo er im Sinne des Synthetis-mus alle Naturerscheinungen im 580 Register Bilde zum Ausdruck einer reinen Idee zusammenzufassen versuchte, Einfluß auf die Fauves und den deutschen Expressionismus. 105, 108, 185, 190, 200, 213-215, 248, 255. 295 306. 307. 311. 407. 479 Geißler, Willi (Wilhelm) (geb. 1895), Maler, Holzschneider, Ent­wurfzeichner für Mosaik- und Glasmalerei. Herausgeber des Greifen-Kalender für junge Kunst (1920). 485-487 Gleiz.es, Albert (1881-1953), franz. Maler und Theoretiker des Kubismus. Gehört innerhalb des Kubismus der Gruppe Puteaux (mit La Fresnaye, Léger, Metzin­ger, Picabia und Kupka) im Ate­lier Jasques Villons an, die sich im Unterschied zu den Malern vom Bateau-Lavoir um die Übersetzung der Bewegung ins Malerische be­mühte und sich dadurch dem ita­lienischen Futurismus näherte. Er malte menschliche Gestalten und Porträts seiner Freunde und ver­öffentlichte das Werk Du Cubisme (1912), das als bedeu­tendste theoretische Schrift über die neue Richtung bezeichnet wer­den kann. Später wandte er sich der religiösen Thematik in der Ma­lerei zu. 273, 371, 380, 459 f., 479 Gogh, Vincent van (1853-1890), niederl. Maler und Grafiker, wandte sich ab 1880 endgültig der Malerei zu und schuf zunächst nach dem Vorbild Millets Szenen aus dem Bauern- und Arbeiterleben, Landschaften und Stilleben in dü­sterer Farbgebung, mit hohem mo­ralischen und sozialen Engagement. Nach 1885 hellte sich unter dem Einfluß der Impressionisten in Paris seine Palette auf. Freund­schaft mit Paul Gauguin. Seinen reifen Stil fand er in Arles in der Provence (1888/89), wo stärkste Farbigkeit und Linie zu den Hauptausdrucksträgern seiner Bil­der wurden. Dadurch überwand er den Impressionismus. Wesentliche Aufschlüsse über sein Schaffen gibt der Briefwechsel mit seinem Bru­der Theo (1928). 42, 101, 102, 105, 108, 114, 120-122, 123, 136, 248, 249, 264, 295, 301, 307, 338, 356, 390, 403, 404, 405, 407, 440, 442, 479, 507, 512 Goya, y Lucientes Francisco José de (1746-1828), spanischer Maler und Grafiker. Von Velasquez, Tie­polo und A. R. Mengs beeinflußt, Studium der älteren spanischen Meister. Exakte Naturbeobach­tung und eine für seine Zeit kühne Malweise; schonungsloser Kritiker der Gesellschaft, erschließt der Malerei neue revolutionäre The­men. Im Spätstil verliert sich die ursprüngliche Fatbkultur des Ro­kokos, seine Technik wird beinahe impressionistisch. Starker Ausdruck seiner revolutionären Einstellung in der Grafik. (Los caprichos, 1799, Los desastres de la guerra, 1810/20). 48, 73, 78, 153, 206, 422, 448 Gris, Juan (1887-1927), spanischer Maler und Grafiker. Schloß sich 581 Register nach 1906 in Paris dem Kreis um Picasso und Braque an, mit denen er den Kubismus entwickelte und vor allem dessen synthetische Variante zu einer weithin wirken­den Stilform machte. 370, 511, 514 Gropius, Walter (1883-1969), deutsch-amerik. Architekt und In­dustriegestalter. Gründete 1919 das Staatliche Bauhaus Weimar, das er bis 1928 leitete. 1934 Emigra­tion nach England. Einer der be­deutendsten Architekten des 20. Jh. 410, 411, 412 Grosz, George (1893-1959), deutsch-amerik. Maler und Grafi­ker, der in seinen Zeichnungen konsequent und treffsicher die so­zialen Mißstände seiner Zeit, das Spießertum der Bourgeoisie, die Verkommenheit der Neureichen aufdeckte und den deutschen Mili­tarismus angriff. Vor 1933 Ver­bündeter des Proletariats, von den Faschisten diffamiert, Emigration. Grafisches Hauptwerk Das neue Gesicht der herrschenden Klasse (1930). 279-280, 286, 374-376, 391-394, 397, 407, 408, 482, 517, 518 Gulbransson, Olaf (1873-1958), norweg. Zeichner, Maler und Illu­strator, lebte seit 1892 in Deutsch­land. Als Zeichner für den Sim-plicissimus einer der besten Kari­katuristen der ersten Hälfte des 20. Jh. 374 Guys, Constantin (1805-1893), franz. Zeichner. Schilderte mit im­pressionistisch lockeren Skizzen die Widersprüchlichkeit des gesell­schaftlichen Lebens im Zweiten Kaisserreich. 148 Heartfield, ]ohn (1891-1968), Fotomonteur, Gebrauchsgrafiker und Bühnenbildner, gründete 1916/17 mit seinem Bruder Wie­land Herzfelde den Verlag Neue Jugend und den Malik-Verlag. Seit 1918 Mitglied der KPD, entwickelte er in dieser Zeit unter dem Einfluß des Dadaismus die Fotomontage, die er als Instrument antiimperialistischer Massenagita­tion und als Buch- und Plakatge­stalter in den Rang einer selbstän­digen Kunstgattung erhob. Emi­gration 1933 nach Prag, später London. 170-171,517 Heckel, Erich (1883-1970), Maler, Grafiker und Holzbildhauer. Mit­begründer der Brücke (1905), gehörte zu den führenden Vertre­tern des Expressionismus in Deutschland. Gesteigerte Farbge­bung und flächenhaft-vereinfachte Bildauffassung charakterisieren H.s Schaffen, in dessen Mittelpunkt der Mensch und die Landschaft stehen. Sein Werk wurde von den Faschisten verfemt. 308-313, 332, 335 Hodler, Ferdinand (1853-1918), schweizerischer Maler, der nach realistisch-impressionistischen An­fängen zu monumentalen Figuren­bildern fand, dea Bildkompositio­582 Register nen neue Festigkeit gab und damit den Impressionismus überwand. Symmetrischer Aufbau der Bild­fläche, Paralellismus der Formen und symbolische Farben sind seine Gestaltungsmittel. Vom Expressio­nismus beeinflußt, gab er dem Ju­gendstil Anregungen. 84, 123, 194, *97. 314-317. 353. 379. 475 Hofer, Carl (1878-1955), Maler, Grafiker und Kunstschriftsteller, Schüler von Hans Thoma und L. von Kalchreuth. Versuchte die Werte des bürgerlichen Humanis­mus zu bewahren; figürliche Kom­positionen, die von einer träumeri­schen, manchmal verzweifelten Stimmung erfüllt sind. Bedeutend sind seine symbolhaft-antifaschisti­schen Bilder. Wurde von den Fa­schisten aus seinem Lehramt ent­lassen und verfolgt. 322-326 Hosemann, Theodor (1807-1875), Maler und Grafiker, vorwiegend Illustrator. Schilderungen des Ber­liner Volkslebens sowie der Berli­ner Märzrevolution von 1848. Be­deutender Vertreter der Berliner realistischen Malerei. 68 Ingres, ]ean Auguste Dominique (1780-1867), franz. Maler. Schüler von J. L. David. Begeistert von Raffael. Werke historischer und re­ligiöser Thematik. Daneben Akt­darstellungen. Schulhaupt der Spätklassizisten in Auseinanderset­zung mit der franz. Romantik (Delacroix), dann mit dem Realis­mus Courbets. 381 Kandinsky, Wassili Wassiljewitscb (1866-1944), russ. Maler und Grafiker, Schüler von F. von Stuck in München, 1918 Professor .in Moskau, 1922-1925 Lehrer am Bauhaus. Gründete mit F. Marc die Künstlergruppe Blauer Rei­ter . Erster Vertreter der abstrak­ten Malerei, die er in seinen Schriften (Über das Geistige in der Kunst, 191z; Punkt und Linie zu Fläche, 1926) theore­tisch zu begründen suchte. 180, 181, 203, 210, tu, 220, 233, 262-265, 283, 353, 355, 360, 377, 378. 379. 380, 381, 382, 410, 412, 459. SU Kirchner, Ernst Ludwig (1880 bis 1938), Mitbegründer der Brücke in Dresden 1905. Der Einfluß van Goghs und des franz. Fauvismus führten ihn zum Expressionismus. Am Anfang malte er hellfarbige Landschaften und Akte, nach 1911 nervös-hektische Darstellungen des Großstadtlebens, in den 20er Jah­ren von der nachkubistischen Ma­lerei angeregte Landschaften. Be­reits 1933 wurde sein Schaffen von den Faschisten als entartet diffa­miert. 311, 332, 335-340 Klee, Paul (1879-1940), schweize­rischer Maler und Grafiker. Nach Studium bei F. von Stuck beein­flußt von W. Kandinsky und den Fauves, seit 1911 Beziehungen zum Blauen Reiter; 1920-1931 Leh­rer am Bauhaus. Vertrat expressio­nistische Auffassungen und Theo­rien der abstrakten Malerei. Phan­583 Register tastisch-skurrile Traumvorstellun­gen kennzeichnen seine intensiv farbige Malerei oder das dünn-linige Gittergeflecht seiner grafi­schen Blätter. Später -weicht die ursprüngliche Heiterkeit seiner Bil­der. Ausgeprägt antifaschistische Einstellung. Emigration 1933 nach Bern. 257-261, 283, 332-340, 387, 412,459,514 Klimt, Gustav (1862-1918), Österreich. Maler, Hauptvertreter des Wiener Jugendstils, Mitbegrün­der der Wiener Sezession und deren Präsident bis 1905. Bildnisse und symbolistische Gemälde von hoher Eleganz und erotischem Reiz. 172 Klinger, Max (1857-1920), Bild­hauer, Maler und Grafiker. Seine Kunst bewegte sich zeitlebens zwi­schen idealistischer und naturalisti­scher Auffassung. K. wandte sich 1902 von der offiziellen akademi­schen Kunst ab und machte mit einer Reihe von Grafiken auf die sozialen Verhältnisse seiner Zeit aufmerksam. Später entwickelte sich K. zu einem der phantasie­reichsten Vertreter des Symbolis­mus. 23, 24, 25, 267, 268, 269 Kokoschka, Oskar (1886-1980), gehörte seit 1910 dem Sturm- Kreis um H. Waiden an, stand frühzeitig dem Expressionismus nahe, sein Interesse richtete sich über das formale Experiment hin­aus auf den vertieften Ausdruck menschlicher Leidenschaften, das vergeistigte Bildnis und die am Impressionismus geschulte leuch­tend farbige Stadtlandschaft. In seinen visionären Bildern zur anti­faschistischen Thematik entwickelte K. eine realistische Symbolik, die entscheidenden Einfluß auf die Kunst des 20. Jh. nahm. Er emi­grierte vor den Nazis 1934 nach Prag und floh 1938 nach England. 172-173, 180, 190, 194, 201, 203, 402, 427, 428, 449-452, 459. 478. 480, 514 Kollwitz, Käthe (1867-194;), Grafikerin und Bildhauerin. Ihr grafisches Frühwerk stand nach Studien bei H. Stauffer-Bern unter dem Eindruck der Grafik M. Klin­gers und sozial-kritischer Literatur (Zola und G. Hauptmann). Mit revolutionären Zyklen wie Ein Weberaufstand (1893/97) und Bauernkrieg (1902/08) nahm sie für die Interessen des ausgebeute­ten und entrechteten Proletariats Partei. Im Mittelpunkt ihres Wer­kes steht der Kampf gegen Hun­ger, Arbeitslosigkeit und soziale Not, gestaltet aus der Sicht der Frau und Mutter, gegründet auf persönliches Erleben in einem Ar­beiterbezirk des Berliner Nordens. Künstlerischer Ausdruck ihrer Kriegsgegnerschaft sind der Holz­schnittzyklus Krieg (1922/23) und die Arbeit am Gefallenen­denkmal Roggevelde (1914 bis 1931). In Auseinandersetzung mit den Folgen der Novemberrevolu­tion schuf sie 1919/20 das Ge­denkblatt für Karl Liebknecht. 584 Register Sie begrüßte die Oktoberrevolu­tion, besuchte 1927 die Sowjet­union und erreichte mit den Lithographien Solidarität ihren künstlerischen und politischen Höhepunkt im Sinne der Partei­nahme für die Arbeiterbewegung. Die faschistische Diktatur erzwang 1933 ihren Austritt aus der Preu­ßischen Akademie der Künste. Ihre Person und Kunst wurden diffamiert und ihre Werke aus öffentlichen Sammlungen und Aus­stellungen entfernt. 266-269, 482, 507, 514, 517 Krüger, Franz (1797-1857), Maler und Grafiker. Hauptvertreter der Malerei des Vormärz in Berlin. Kleinformatige Jagd- und Tierdar­stellungen, großformatige Parade­bilder. Präziser Beobachter des bür­gerlichen Lebens im biedermeierli­chen Berlin. 68 Kubin, Alfred, (1877-1959), Öster­reich. Zeichner, Grafiker, Illustra­tor und Schriftsteller. 1911 Beitritt zum Blauen Reiter. Eine aufs äußerste gesteigerte Erlebnisfähig­keit verwirklichte sich in grotesken Schilderungen und Visionen seines großen Illustrationswerkes. 386 bis 388, 514 Laurens, Henri (1885-1954). ftanz. Bildhauer. Kam durch Braque in Verbindung zum Kubismus. Schuf polychrome Flachreliefs in der ana­lytischen Periode des Kubismus, ebenso Vollplastiken und Klebe­bilder. Nach 1925 variiert er orga­nische Formen in seinen Men­schendarstellungen. 370 Le Corbusier, eigentl. Charles Edouard Jeanneret (1887-1965), schweizerisch-franz. Architekt und Architekturtheoretiker, einer der Bahnbrecher der modernen Archi­tektur. 411 Léger, Fernand (1881-1955), franz. Maler und Grafiker, der unter dem Einfluß von Picasso und Braque bis 1918 dem Kubismus nahestand. In Tafelbildern und besonders mo­numentalen Wandmalereien be­faßte er sich mit dem Verhältnis von Mensch und Technik. In sei­nen Bildern dominieren scharf konturierte, geometrisch aufgefaßte Elemente aus der Welt der Ma­schinen, verbunden mit voluminös gestalteten Menschen. 198, 371, 460 Lehmbruck, Wilhelm (1881-1919), Bildhauer und Grafiker, dessen Werk einen ersten Höhepunkt in der deutschen Plastik im 20. Jh. darstellt. Während seine Frühzeit unter dem Einfluß von Rodin und Meunier stand, wandelte er nach 1910 die Formensprache seiner weiblichen Akte und Torsi und bevorzugte überlängte, gestreckte Formen, die zu einem vergeistig­ten und lyrischen Ausdruck führ­ten. Von den Faschisten als ent­arteter Künstler diffamiert. 198, 353 Leibi, Wilhelm (1844-1900), Ma­ler und Grafiker. Realistische Bild­nisse und thematische Bilder in 585 Register altmeisterlicher Manier. Die Begeg­nung mit Courbet (1869) förderte die Entwicklung seiner realistischen künstlerischen Methode. Nach 1873 vor allem Darstellung von oberbayrischen Bauern in ihrem Lebensmilieu. Näherte sich in den 90er Jahren der impressionistischen Malweise, bevorzugte Innenraum-szenen und stellte Arbeitsvorgänge dar. (Die Spinnerin, 1892). 82 Leistikow, Walter (1865-1908), Maler und Grafiker, Mitbegründer der Berliner Sezession (1898). Ma­lerischer Entdecker der märkischen Wald- und Seenlandschaft, in enger Beziehung zur Heimatkunst (um 1900); beeinflußt vom Jugendstil. no-113 Lenbach, Franz von (1836-1904), Maler; nach realistischen Genre-und Landschaftsdarstellungen nach 1870 auf Bildnismalerei konzen­triert. Vertreter des offiziellen Akademismus der 2. Jahrhundert­hälfte. 127-129 Liebermann, Max (1847-1935), Maler und Grafiker. Seine natura­listische Phase in den 70er Jahren stand unter dem Einfluß von M. von Munkàcsy; bis in die 90er Jahre Darstellung von arbeitenden Menschen (Gänserupferinnen, 1872, Konservenmacherinnen, 1879) in schwerer dunkeltoniger Malweise; entwickelte sich nach Aufenthalt in Barbizon, mehreren Reisen nach den Niederlanden und beeinflußt von F. Hals zum Frei­lichtmaler und einem der Haupt­586 meister des deutschen Impressio­nismus. Park- und Strandlandschaf­ten, Großstadtansichten, vortreff­liche Bildnisse und Selbstbildnisse. Besonders auch in seiner Grafik wurde er zu einem der bedeutend­sten Vertreter der kritisch-realisti­schen Kunst seiner Zeit. Mitbe­gründer der Berliner Sezession und Mitglied der Preußischen Akade­mie der Künste, als deren Präsi­dent (seit 1920) er bedeutende Ver­treter der fortschrittlichen Kunst wie H. Zille und K. Kollwitz in die Akademie aufnahm. Er legte 1933 sein Amt nieder, sein Werk wurde von den Nazis diffamiert. 63, 64, 65, 82, in, 133-135 193. 194, 196, 281-282, 475-477. 483-484, 503, 507 Mache, August (1887-1914), Ma­ler und Grafiker; befreundet mit F. Marc; zeitweise Anschluß an den Blauen Reiter. Nach impres­sionistischen Anfängen und Anre­gungen der Fauves wurde er einer der bedeutendsten deutschen Ex­pressionisten. Leuchtende Straßen-und Parkbilder, Stilleben und Por­träts. 210-212, 459, 460 • Mackensen, Fritz (1866-1953), Maler, Grafiker und Bildhauer, der gemeinsam mit O. Modersohn und H. am Ende die Worpsweder Künstlerkolonie gründete und dort seit 1889 zeitlebens tätig war. In­tensive Naturstudien, Monumenta-lisierung des Heimatlichen und des arbeitenden Menschen. 34 f.. 157 Register Manet, Edouard (1832-1885), franz. Maler und Grafiker. Beein­flußt durch das Studium der alten Meister, besonders Velazquez, Goya und F. Hals und beeindruckt durch Courbet, wandte sich M. früh von der Ateliermalerei ab und ging zur Freilichtmalerei über. Durch die Aufhellung seiner Palette in den 60er Jahren und seine sonnendurchflutete Freilicht­malerei in den 70er Jahren wurde er zu einem Wegbereiter des Im­pressionismus, wobei er aber li­neare Klarheit beibehielt und vor der malerischen Auflösung der Form haltmachte. Bahnbrechend war M. im Thematischen, indem er anspruchslose Begebenheiten des Alltagslebens in das große Format des Historienbildes steigerte, (Frühstück im Freien, 1863) und durch impressionistische Erfassung der Flüchtigkeit des großstädtischen Lebens, wobei bei ihm die Land­schaft hinter dem Figürlichen zu­rücktritt. Malte außerdem Bildnisse und farblich delikate Stilleben. 73, 77, 78, 79, 105 i°6 I07 Io8 in, 114, 116, 119, 136, 137 144-IJ3, I8J, 196, 206, 262, 337, 5 1 1 Manguin, Henri Charles (1874 bis 1943), franz. Maler, einer der Meister des Fauvismus; großer Charme seiner Bilder, die lebhafte, nicht heftige Farben zu festlicher Harmonie ordnen. 179 Marc, Franz (1880-1916, gefallen vor Verdun), Maler, Grafiker und Plastiker, gründete 1911 mit W. Kandinsky in München den Blauen Reiter und beteiligte sich auch an der theoretischen Grund­legung des Expressionismus in der Programmschrift der Künstlerver­einigung. Tiere sind der Haupt­gegenstand seiner zunächst neuro­mantischen Malhaltung. Er wollte das Wesen der Dinge malerisch er­fassen und sah im Tier das reine und ursprüngliche Leben. Die starke Emotionalität und Einfach­heit seiner Kompositionen erhielt immer mehr visionären Charakter. 180, 203, 219, 220, 236-240, 270, 278-279, 320, 321, 33z, 348, 349. 355, 35S, 459, 460 Mareks, Gerhard (1889-1982), Bildhauer, Grafiker und Kunst­handwerker; Mitarbeit am Bauhaus in Weimar (1919-1925). Danach an die Kunstgewetbeschüle Burg Gie-bichenstein in Halle berufen, wo er bis zur Entlassung durch die Fa­schisten (1933) tätig war. Schuf auf das Wesentliche reduzierte Plastiken von großer Eindringlich­keit. 385. 413 Marcoussis, Louis (1883-1941), poln.-franz. Maler, der bis 1907 impressionistisch malte, dann zur kubistischen Malerei überging und 1912 zur Künstlergruppe Section d'Or gehörte. Landschaften und Stilleben in kraftvollem und stren­gem Aufbau und gleichzeitig gro­ßer poetischer Leichtigkeit. 370 Marées, Hans von (1837-1887), 587 Register Maler. Hauptvertreter der ideali­stischen Kunst der 2. Hälfte des 19. Jh. neben Böcklin und A. Feuerbach. Bildnisse, Genreszenen, einfach komponierte Aktfiguren. 23, 118, 322, 324, 351, 355 Marquet, Albert (1875-1949), franz. Maler und Grafiker, Mitbe­gründer des Fauvismus, malte zeichnerisch betonte, auf Grautö­nen und zarten Pastellfarben auf­gebaute Akte, Bildnisse, Stilleben, Stadtlandschaften und Hafenansich­ten. 179 Masereel, Frans (1889-1972), belg. Grafiker und Maler, der sich in künstlerischer und politischer Hin­sicht für die revolutionäre Ar­beiterbewegung einsetzte. Als mei­sterhafter Holzschneider entwik-kelte M. besonders die Illustra­tionskunst weiter. Er widmete sich der Darstellung des Menschen in der Großstadt, der Widersprüch­lichkeit seiner Stellung in der spät­bürgerlichen Gesellschaft, klagte den Krieg an und pries die revo­lutionäre Idee. Von großem Ein­fluß auf die politische und ästhe­tische Entwicklung zeitgenössischer Dichter und Maler. 389-390, 397, 414-424. 518 Matisse, Henri (1869-1954), franz. Maler, Grafiker und Plastiker. Nach Überwindung des Impressio­nismus und Auseinandersetzung mit dem Neoimpressionismus wurde Matisse 1905 Begründer und Füh­rer des Fauvismus. Dekorativer Flächenstil unter Verzicht auf dritte Dimension. Leuchtende, häufig dunkel umrandete Farbflächen in rhythmischer Beschwingtheit und harmonischer Gesamtwirkung. Trotz hoher Abstraktion bleibt das Gegenständliche erhalten. Der Ausdruckswert der Farben wird durch Reduktion der Formen ge­steigert. Souveräne Linienführung zeichnet seine Grafiken aus. Mit­glied der Kommunistischen Partei Frankreichs. 178, 184, 193, 203, 232-235, 403, 407, 514 Mauve, Anton (1838-1888), hol-länd. Maler und Grafiker, Frei­lichtmaler unter dem Einfluß Mil­lets. 134 Meidner, Ludwig (1884-1966), Maler und Grafiker. Seine expres­sionistischen Bilder sind von einer leidenschaftlichen explosiven For­mensprache geprägt. Eng mit der Sozialdemokratie verbunden, schuf er sozialkritische, aber auch revo­lutionäre Szenen, Darstellungen des Großstadtlebens, besonders bedeu­tungsvoll als Bildnismaler. Vor den Faschisten emigrierte er nach Lon­don. 219, 300-302, 479, 517 Mendelsohn, Erich (1887-1953), Architekt und Architekturtheoreti­ker. Durch seine Geschäfts-, Kauf­haus- und Industriebauten wesent­licher Beitrag zur Entwicklung der deutschen Architektur. 411 Menzel, Adolph von (1815-1905), Maler, Grafiker und Zeichner, des­sen realistische Kunst eine Gipfel­leistung der bürgerlichen Kunst im 588 Register 19. Jh. darstellt und großes inter­nationales Ansehen erlangte. Die Originalität seiner Sujets und die Realistik seiner Naturstudien liegt weit über dem Niveau seiner Zeit. Impressionistische Züge fließen in sein Werk ein, die sich nach Paris- Aufenthalten verstärken (1855, 1867/68). M. widmete einen gro­ßen Teil seiner künstlerischen Ar­beit dem realistischen, psycholo­gisch vertieften Historienbild. Aus bürgerlich-demokratischer Gesin­nung heraus wendet er sich in Ma­lerei und Grafik bisher kunst­fremden Themen zu und schildert mit seinem Eisenwalzwerk 1875 als erster deutscher Künstler den Industriearbeiter und dessen Ar­beitsbedingungen. 15, 17, 68, 89-93, 28i ìli Metzinger, Jean (1883-1956), franz. Maler. Beteiligte sich 1908 unter Führung von Picasso und Braque an der malerischen Bewe­gung der Kubismus. M. hat sich nie ganz der abstrakten Malweise gewidmet, sondern versucht, durch besonders betonte charakteristische Details eine allgemeine Bildhar­monie zu erzeugen. 198, 370 Millet, Jean François (1814-1875), franz. Maler und Grafiker, kam unter dem Einfluß zeitgenössischer fortschrittlicher Ideen und G. Courbets nach 1848 zur Darstel­lung des Bauern in der vorindu­striellen Gesellschaft, wobei seine monumentalisierte und pathetische Auffassung des schlichten Landle­bens großen Einfluß auf die Ent­wicklung der realistischen Kunst, vor allem der niederländischen Ma­lerei der 2. Hälfte des 19. Jh., hatte. 51, 52, 53 Modersohn, Otto (1865-1943), Maler und Mitbegründer der Künstlervereinigung Worpswede. Figurenbilder und Landschaften in kleineren Formaten mit der Ab­sicht, besonders den intimen Cha­rakter in den Erscheinungen her­vorzuheben. 34, 35, 154, 157, 158, 159, 160, 161 Modersohn-Becker, Paula (1876 bis 1907), Malerin und Grafikerin, die, besonders beeinflußt von F. Mackensen, sich früh dem Figuren­bild, dem Stilleben und' dem Akt zuwandte und sich in unsentimen­taler Haltung besonders auf die Darstellung von Bauern im Worps-weder Milieu konzentrierte. Ver­knappung der Formen und deko-rativ- flächenhafte Auffassung be­einflußten die expressionistische Malerei. 154-162, 507 Moholy-Nagy, Lâszlà (1895-1946), ung. Maler, Grafiker, Plastiker, Typograph und Fotograf. Kam über expressionistische Ansätze zum Konstruktivismus; 1921 Be­kanntschaft mit El Lissitzky; 1923-1928 Meister am Bauhaus. Licht- und Farbuntersuchungen in Malerei, Fotografie, Film; Plexi­glas- Plastiken. Bedeutender Ein­fluß auf die Entwicklung moder­ner Typographie. Mitherausgeber der Bauhausbücher. 1933 vom Hit­589 Register lerfaschismus verfemt. 1955 Emi­gration nach London. 460 Moll, Oskar (1875-1947). Schüler von L. Corinth, bis 1922 unter im­pressionistischem Einfluß, später dekorative Malerei. 233 Monet, Claude (1840-1926), franz. Maler. Das Frühwerk (figurale Darstellungen) stand unter Einfluß u. a. von Courbet und Manet, Constable und Turner; um 1870 Freilichtstudien, Landschaften wer­den bestimmend. Darstellungen des Atmosphärischen, des Lichts und des Großstadtlebens. Nach seinem 1874 ausgestellten Gemälde Impression, aufgehende Sonne wird die sich von 1873 an formie­rende impressionistische Bewegung genannt. In seinem Spätwerk (nach 1890) stellte Monet gleiche Motive zu verschiedenen Tageszeiten und un­terschiedlichen Beleuchtungen mehr­mals dar, wodurch Bilderfolgen u. a. von Heuschobern, Mohnblu­menfeldern usw. entstanden. Da­durch erhielt sein Werk nach 1900 dekorativflächigen Charakter und trug, indem es die Grenzen des Impressionismus sichtbar machte, zu dessen Überwindung bei. 79, 105, 106, 108, 113, 118, 119, 136, 206, 439, 440, 504 Muche, Georg (1895 geb.), deut­scher Maler und Architekt. Ab 1915 erste abstrakte Bilder, ab 1916 Lehrer an der Kunstschule des Sturms. 1920-1927 Meister am Bauhaus Weimar/Dessau. Mit­organisator der ersten Bauhausaus­stellung 1923. Nach J922 versuchte M. sich in seiner Malerei wieder der menschlichen Gestalt und der natürlichen Welt der Pflanzen zu nähern. Bedeutsam bleiben seine Experimente mit industrialisierten Bauverfahren und den durch neue Materialien gegebenen baukünst­lerischen Möglichkeiten. 1937 als entarteter Künstler verfemt. 410, 412 Munch, Edvard (1863-1944), nor-weg. Maler und Grafiker. Nach Abkehr vom Naturalismus (1890) bedeutende, den Expressionismus vorbereitende Arbeiten, die auch den Einfluß des Jugendstils und Symbolismus erkennen lassen. Eklatanter Widerspruch zur herr­schenden Kunstauffassung um 1900. (1892 Schließung seiner Aus­stellung im Verein Berliner Künst­ler). Expressive Malerei und Gra­fik, deren Themen Not, Einsam­keit, Liebe, Krankheit und Tod sind. Auch Landschaften und großartige Bildnisse. 163-165, 307, 338, 353. 387. 468 f. Mueller, Otto (1874-1930), Maler und Grafiker. Mitglied der Brücke (191t). Darstellung schlanker weiblicher Akte und fi­gürlicher Kompositionen in lich­ter, waldiger Umgebung. Wurde durch seine Zigeunermotive be­kannt. In seinem Werk spielt die Menschendarstellung eine wesent­liche Rolle, was dem in seinem Schaffen dem Expressionismus ver­590 Register bundenen Maler eine besondere Eigenständigkeit verleiht. 335 Nolde, Emil (1867-1956), Maler und Grafiker, der, von einer spät­impressionistischen Malweise kom­mend, durch Steigerung des Farb­ausdruckes einen eigenen expressio­nistischen Stil ausbildete, nachdem er 1906/07 kurze Zeit mit der Brücke verbunden war. Von den Faschisten diffamiert, 1941 Mal­verbot. 180, 332, 387 Orlik, Emil (1870-1932), Grafiker und Maler. Mitbegründer der Zeitschrift Jugend in München und einer der Wegbereiter des Ju­gendstils. Bedeutsame Farbholz­schnitte, nach 1900 Radierungen und Lithographien. 470-474 Oud, Jacobus Jobann Dieter (1890-1963), niederländ. Architekt, Wegbereiter einer funktionalistisch und konstruktivistisch orientierten holländischen Architektur; Mitbe­gründer der Monatsschrift De Stijl. Vorbildliche Entwürfe für den sozialen Wohnungsbau. 411 Overbeck, Johann Friedrieb (1789-1869), Maler, einer der füh­renden Nazarener. 35, 154 Pascin, Julius (1885-1930), franz. Maler und Zeichner. Ging 1905 nach Paris. Dort besonders durch Matisse und Modigliani angeregt. In seinen sinnlich betonten Dar­stellungen von Mädchenakten be­rühren sich Elemente des Fauvis-mus mit romantischen Zügen. 194 Pechstein, Max Hermann (1881 bis 1955), Maler, Grafiker, Bildhauer und Glasmaler; (1906-1912) Mit­glied der Brücke in Dresden, einer der ersten und bekanntesten Expressionisten, der mit vom Fau-vismus beeinflußten farbkräftigen, großkonturierten Formen seiner Gemälde hervortrat. Weitgehend der Naturwirklichkeit verpflichtete Akte, Stilleben, Landschaften und Bildnisse. Um 1918 Mitbegründer der Novembergruppe und Annähe­rung an die Arbeiterbewegung. 1937 von den Faschisten als ent­artet diffamiert. 179, 203, 288 bis 295. 3". 323. 332. 335. SD Picasso, Pablo (1881-1973), span. Maler, Grafiker, Plastiker, Bühnen­bildner und Kunsthandwerker. Mitglied der KPF. Einer der ein­flußreichsten, vielseitigsten und produktivsten Künstler der Gegen­wart, begann unter dem Einfluß der gesellschaftskritischen Kunst Toulouse-Lautrecs mit Bildern aus dem Leben der Armen und der Artisten (Blaue Periode), 1901/ 1905; Rosa Periode, 1905/1907). Mit dem Bild Die Mädchen von Avignon wurde P. 1907 zum Be­gründer des Kubismus, den er mit zahlreichen Stilleben und Porträts weiterentwickelte und durch die Verwendung ungewöhnlicher Ma­terialien abwandelte. 180,184-188, 190, 195. 197. 203, 206, 228, 391 Register 245-257, 263, 273, 283, 328, 329, 355, 360, 370, 381, 403, 511, 514 Pissarro, Camille (1830-1903), franz. Maler und Grafiker, Schüler Corots, dessen Auffassungen in Pissarros Landschaften -wiederkeh­ren. Freilichtmaler unter Einfluß von Monet und Manet, Turner und Constable. Nahm nach 1874 an allen Ausstellungen der Impressio­nisten teil. Nach 1884 unter Einfluß Seurats vorübergehend neoimpres­sionistische Gestaltungsweise. Leh­rer von Cézanne. 79, 98, 103, 105, 117, 118, 119, 439, 44°. 5°4 Purrmann, Hans (1880-1966), Ma­ler und Grafiker, Schüler von F. von Stuck, gehörte nach 1906 zum Kreis um Matisse, Mitbegründer Académie Matisse. Landschaften, Stilleben und Bildnisse von höch­ster Farbigkeit. Von den Faschisten diffamiert, lebte seit 1943 in der Schweiz. 332 Puvis de Cbavannes, Pierre (1824-1898), franz. Maler, wich­tiger Vertreter der neuidealisti­schen Monumentalmalerei. 50, 108, 178, 248, 249, 439 Puy, Jean (1876-1960), franz. Ma­ler. Akte, Stilleben, Landschaften, Schneestudien von großem sinnli­chen Reiz, feiner Abstimmung der Farben und hohem Formensinn. Einfluß auf den Fauvismus. 148 Redon, Odilon (1840-1916), franz. Maler und Grafiker, ein Hauptver­treter des Symbolismus. Gestaltete seit 1862 visionäre Themen, Träume und Ängste; gelangte in seinem Spätwerk zu leuchtender Farbigkeit. 80, 234, 248 Renoir, Auguste (1841-1919), franz. Maler, Grafiker und Pla­stiker. Malte mit Monet, Sisley und Bazille im Wald von Fontaine­bleau. Seit 1868 von Courbet be­einflußt, von dessen realistischer Position er aber zum Impressionis­mus überging, dessen Programma­tik er indessen ablehnte. Ganzfigu-renbildnisse zeigen zuerst seinen persönlichen Stil, gerundete For­men und satte Farbigkeit. Seit den 70er Jahren bedeutende Porträts, später Bildnisse und Aktdarstellun­gen mit manchmal neoklassizisti­schen Zügen. 28, 79, 105, 106, 108, 120, 136-139, 210, 249, 439. 5°4 Rodin, Auguste (1840-1917), franz. Bildhauer und Grafiker, Hauptmeister der franz. Bild­hauerkunst an der Wende zum 20. Jh. Beeinflußte als Begründer einer impressionistischen Auffas­sung der Plastik zahlreiche euro­päische Bildhauer. 101, 136, 415 Rohlfs, Christian (1849-1938), Ma­ler und Grafiker, steht mit sei­nem realistischen Frühwerk in der Tradition der Weimarer Maler­schule. Ab 1905 unter Einfluß Noldes wandelte sich seine im­pressionistische Darstellungsweise über den Neoimpressionismus zum Expressionismus. Tempera- und Aquarellmalerei ; Landschaften, 592 Register Stilleben, Architekturdarstellungen und biblische Szenen. 303-307, 332 Rouault, Georges (1871-1958), franz. Maler, Grafiker, Entwurf­zeichner für Glasmalerei und Kera­miker. Hauptvertreter einer neu­katholischen Kunst, der sich seit 1903 parallel zu den Fauves ent­wickelte, aber in seiner expressi­ven Figurengestaltung düster und ikonenhaft streng blieb. Glühende Farbigkeit in seinen Glasmalereien. 408,517 Rousseau, Henri (1844-1910), franz. Maler, ursprünglich Zöllner. Einer der wichtigsten Vertreter der franz. naiven Malerei. Darstellung des täglichen Lebens, von mär­chenhaft- poesievollen Urwaldsze­nen, exotischen Tieren usw. 184, 19^ 199 200, 364-366, 479 Rousseau, Théodore (1812-1867), franz. Landschaftsmaler und Ra­dierer, der zu den Begründern der Schule von Barbizon gehört. Seine Naturausschnitte verbinden ro­mantische Sicht mit dem Pleinairis­mus im Sinne der Paysage in­time . 50, 52 Runge, Philipp Otto (1777-1810), Maler und Grafiker. Schöpfer der romantischen deutschen Bildkunst. Figurenbild mit landschaftlicher Umgebung bevorzugt. 53 f., 55, 60 f. Russolo, Luigi (1885-1947). ital. Maler, der 1910 zur Gründer­gruppe des Futurismus gehörte. 143 38 Uber die Schönheit Schlemmer, Oskar (1888-1943), Maler, Grafiker, Plastiker, Büh­nenbildner und Regisseur; 1920 bis 1929 Lehrer am Bauhaus in Wei­mar und Dessau. Verbindet in sei­ner Malerei menschliche Gestalten mit Fläche und Raum zu ruhigen dekorativen Kompositionen; suchte für das Theater eine neue Synthese aller Künste. 1933 von den Fa­schisten aus dem Berliner Lehramt entlassen. 385,410,411,412 Schlichter, Rudolf (1890-1955), Maler, Grafiker und Schriftsteller. Mitbegründer der Dada-Bewegung und 1919 der Novembergruppe. Unter Einfluß von Grosz Kritik an den gesellschaftlichen Verhält­nissen nach der Novemberrevolu­tion. Unterstützte den Kampf der KPD durch Mitarbeit an deren Zeitschriften und Zeitungen. 286, 407, 408, 517 Schmidt-Rottluff, Karl (1884-1976), expressionistischer Maler, Grafiker und Bildhauer; gründete 1905 in Dresden die Künstlergemeinschaft Brücke; Hauptmeister des deut­schen Expressionismus. Elementare Farbigkeit, großflächig bewegte Farbformenkomplexe, dynamisch umschreibende Linien prägen den persönlichen Stil seiner Landschaf­ten, Figurenbilder, Porträts und Stilleben. Bedeutende ausdrucks­starke Holzschnitte. Bereits 1933 diffamiert, erhielt 1941 Malvcrbot. 201,309,335 Schrimpf, Georg (1889-1938), Ma­ler und Grafiker, Vertreter der 593 Register Neuen Sachlichkeit. Begann mit neuromantischen Landschaften, be­vorzugt als Figurenmalet die große plastische Form. Anhänger der Münchner Räterepublik. Leistete als Grafiker wichtigen Beitrag zur Entwicklung der sozialistischen Kunst der 20er Jahre. 296-299, 518 Schwitters, Kurt (1887-1948), Ma­ler, Grafiker und Schriftsteller. Mitbegründer des Dadaismus, Her­ausgeber der Zeitschrift MERZ (1923—1932). Bekannt durch seine sogen. MERZ-Bilder, Collagen aus Metall-, Holz- oder Textilteilen. 348,460 Segantini, Giovanni (1858-1899), ital. Maler, verarbeitete impressio­nistische Tendenzen bei der Dar­stellung des Lebens von Bauern der Hochalpentäler, befaßte sich mit dem Bildnis und symbolisti­schen Themen. 5 3 Seurat, Georges (1859-1891), franz. Maler, zusammen mit Signac Hauptvertreter des Neoimpressio-nismus. Gestaltete mit pointillisti-schen Mitteln figürliche Szenen, oft in weiten Landschaften. Farbtheo­retische Untersuchungen. 303, 306, 3°7 Severin!, Gino (1885-1966), ital. Maler, der sich 1910 der futuristi­schen Bewegung anschloß, war 1918 Mitarbeiter der Zeitschrift De Stijl und kehrte in den 30er Jahren zur kubistischen Malweise zurück. 141, 271 Signac, Paul (1863-1935), franz. Maler und Grafiker, der unter dem Einfluß Monets um 1886 zum Neo-impressionismus gelangte und mit Seurat zusammen diese Malrich­tung theoretisch und praktisch be­gründete. Wiedergabe von Luft-und Wasserspiegelungen in sonnen­hellen Landschaften. 306 Sisley, Alfred (1839-1899), franz. Maler und Grafiker engl. Abstam­mung, der, früh mit Renoir und Monet befreundet, sich den Im­pressionisten anschloß und unter dem Einfluß Monets ein bedeuten­der Landschaftsmaler wurde. 79, 105, 108, 119, 440, 441, 504 Slevogt, Max (1868-1932), Maler und Grafiker. Seit 1896 Zeichner für die Jugend und den Sim-plicissimus ; gab in den 90er Jah­ren die Ateliermalerei auf, kam über farbige Freilichtmalerei um 1900 zum Impressionismus und wurde einer seiner bedeutendsten Vertreter in Deutschland. Bedeu­tende Bildnisse, Landschaften und Menschendarstellungen aus der Welt des Theaters. Durch phanta­sievolle Lithographien richtung­weisend für die neuere Illustra­tionskunst. 507 Stauffcr-Bern, Karl (1857-1891), Schweiz. Maler, Grafiker und Bild­hauer; bedeutungsvoll als Porträt­maler. Leitete in Berlin eine Mal­schule für Frauen, der 1885 auch Käthe Kollwitz angehörte. 269 Stegemann, Heinrich (geb. 1888), 594 Register Maler, Radierer und Holzschnei­der; Ausdruckskunst unter dem Einfluß von Munch. 492, 493 Steinlen, T héopbile Alexandre (1859-1923), franz. Maler und Grafiker, der in einer Vielzahl von Lithographien und Radierungen die Not und die Ausbeutung der Ar­beiter schilderte und sie im Kampf gegen die Bourgeoisie unterstützte. 268, 507 Taut, Bruno (1880-1938), Archi­tekt und Fachschriftsteller. Mitglied der Novembergruppe. 1932 Beru­fung nach Moskau; führend im Massenwohnungsbau tätig. 411 Thoma, Hans (1839-1924), Maler und Grafiker; begann unter Ein­fluß Courbets, 1870 in der Nähe des Leibi-Kreises, später ideali­stische Figurenkompositionen und allegorisierende Bilder. 23, 24, 95, 179. 374 T oulouse-Lautrec, Henri de (1864-1901), franz. Maler und Grafiker. Begann autodidaktisch unter dem Einfluß von Degas und J. L. Forain sowie angeregt vom japanischen Farbholzschnitt. Malte vorwiegend Motive aus dem Milieu des Montmartre, den Thea­tern, Kabaretts und Cafés. Kriti­scher Chronist der spätbürgerlichen Gesellschaft. Meisterhafte, psycho­logisch vertiefte Bildnisse, 1893 Mitarbeiter der Zeitschrift La Re­vue Blanche; seitdem Lithogra­phien und Farblithographien; be­gründete die plakatkünstlerische Tradition. Sein Schaffen war mit dem Impressionismus verbunden, wobei er aber der Linie größte Be­deutung zumaß. Durch seine flä­chenhafte Gestaltung Wegbereiter des Fauvismus und Jugendstils. 185, 247, 249, 268, 439 Turner, William (1775-1851), engl. Maler und Grafiker. Mit ihm er­reichte die engl. Landschaftsmalerei ihren Höhepunkt. In seinem Spät­werk wurde er zum Vorbereitet des Impressionismus. 209 Ubde, Fritz von (1848-1911), Ma­ler, Schüler von Munkäcsy; die Freundschaft mit Liebermann ließ ihn zum Freilichtmaler mit natura­listischen und impressionistischen Auffassungen werden. Propagie­rung eines christlichen Sozialis­mus ; Mitbegründer der Sezession in München. 94-95, 409 Utrillo, Maurice (1883-1955), franz. Maler und Grafiker; erster Unterricht durch seine Mutter, die Malerin S. Valadon. Malte haupt­sächlich Stadtlandschaften aus Paris und seiner Umgebung, Straßen und Kirchen des Montmartre sowie die Seine-Quais. Auch Bildnisse und Stilleben. Seine Malerei wurde von ausgeprägten Lokalfarben und be­tonten Umrißlinien geprägt. 439 bis 444 Valadon, Suzanne (1865-1938), franz. Malerin. Von Lautrec und Degas ermutigt, entwickelte sich ihre hohe Zeichenkunst. Ab 1909 38* 595 Register widmete sie sich ganz der Malerei (besonders Landschaften und Stil­leben). 439, 440 Vinnen, Carl (1863-1922), Land­schaftsmaler, gehörte zur Worps-weder Künstlerkolonie ; Kolossal­gemälde im Bremer Rathaus und in der Nationalgalerie Berlin. 34 Vlaminck, Maurice de (1876-1958), franz. Maler und Grafiker, der sich, angeregt von Cézanne und van Gogh, zu einem Hauptvertre­ter des Fauvismus entwickelte. 228, 5 1 4 Vogeler, Heinrich (1872-1942), Maler und Grafiker, seit 1894 in Worpswede; Romantik und Ju­gendstil sind prägend bis etwa 1918 (besonders Radierungen und Illustrationen). Gründete 1919 in Worpswede eine kommunistische Arbeitsschule (Barkenhoff), war Gründungsmitglied der Assoziation Revolutionärer Bildender Künst­ler Deutschlands (1928). Seit 1923 mehrere Reisen in die UdSSR, wo­hin er 1931 endgültig übersiedelte. Sein Hauptthema wird der poli­tische Kampf der Arbeiterklasse; wichtiger Beitrag zur Entwicklung der proletarisch-revolutionären Kunst (u.a. Agitationstafeln). 35, 1 5 4 . 5 1 7 Zille, Heinrich (1858-1929), Zeich­ner und Grafiker. Abendstudium bei T. Hosemann an der Berliner Akademie; von 1877-1907 Litho­graph; seit 1907 freischaffend. Er­hebt in seinem umfangreichen Werk schonungslos Anklage gegen die Ausbeutung und das Elend in den Berliner Armenvierteln. Als Mitglied der SPD bekannte er sich in den 20er Jahren zur Politik der KPD. Seit 1924 Mitglied der Preu­ßischen Akademie der Künste. 200, 481-482, 507, 517 596
Typ:PDF
Dateiformat:application/pdf
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