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7551641
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Katkey:7551641
Volltext:ALPHABETISCHES REGISTER D E R ADRESSATEN Ai.ioTH-Falkncr, Maria (14. Nov. 1821 bis 18. Juli 1889). Tochter des Basler Arztes Dr. Joh. Ludw. Falkner und der Eleonore Elisabeth La Roche, heiratete sie 1840 Daniel August Alioth (1826-1889), Teilhaber der von seinem Vater 1824 gegründeten Schappespinnerei J. S. Alioth in Basel. Der älteste Sohn aus dieser mit 7 Kindern gesegneten Ehe war Max A., s. dort. - Lit. : Stammbaum der Familie A. von Dr. Hans Franz Sarasin im Schweiz. Familienbuch, I (1945), 10. Nr. 548. ALIOTH, Max (August Maximilian) (29. Jan. 1842 bis 1. Febr. 1892). Als ältester Sohn des Industriellen Daniel August A. und der Maria Falkner (s. dort) im basellandschaftlichen Arlesheim geboren, besuchte er von 1858 bis 1861 die Ingenieurschule in Lausanne und widmete sich darauf dem Studium der Architektur in Berlin unter Friedrich Adler, wo er mit Hein­rich von Geymüller, einem Vetter mütterlicherseits, sich eng befreundete. Nach einem Praktikum im Atelier von Charles Questel in Paris ließ er sich in Basel nieder und bereicherte die Stadt mit geschmackvollen Villenbauten. Eine Studienreise nach Italien unternahm er 1870 unter der geistigen Ägide des ihm seit damals näher befreundeten B. Nichtbefriedigung seiner beruf­lichen Wünsche ließen ihn 1880 nach Paris übersiedeln, wo er ins Bureau von H. Lesoufaché als Mitarbeiter eintrat. Nachdem er nochmals eine be­rufliche Schwenkung vollzogen hatte, indem er sich als Maler betätigte, kehrte er wieder zur Architektur zurück und übte diesen Beruf zuletzt in Frankfurt a. M. und dann wieder in Basel aus, wo er fünfzigjährig starb. - Lit.: Hist.-biogr. Lex. d. Schw.,I, 229; Schweiz. Familienbuch1,11; J. B., Briefe an einen Architekten, Vorbemerkung von Hans Trog. 531, 547. BERRi-Burckhardt, Margaretha; vgl. Bd. III, 428. Nr- 549, 594- BIRMANN, Martin (26. Nov. 1828 bis 19. Aug. 1890). Sohn des Kleinbauern Johannes Grieder im basellandschaftlichen Rünenberg, durfte er dank der Hilfe gütiger Freunde das Basler Pädagogium absolvieren und sich in Basel und Göttingen zum Theologen ausbilden. Nach seiner Ordination über­nahm er hierauf in Liestal das Amt eines Armenerziehers und erlebte die große Freude, daß ihn seine mütterliche Gönnerin, die Witwe des Kunst­malers Samuel Birmann-Vischer auf seinen 25. Geburtstag hin adoptierte. Mit voller Kraft widmete er sich nun, als Landrat und Mitglied zahlreicher 447 Kommissionen, dem Aufbau gemeinnütziger Institutionen im Kanton Baselland, den er von 1869 an während 20 Jahren im Schweizerischen Ständerat vertrat. 1885 verlieh ihm die Universität Basel für seine schrift­stellerischen Verdienste den Ehrendoktor. - Lit. : Hist.-biogr. Lex. d. Schw., Suppl., 26; Martin Birmann, Personalien, Liestal 1890; von ihm selber: Juliana Birmann geb. Vischer, Blätter der Erinnerung, Liestal 1885; Lebens­erinnerungen, Basel 1927; Gesammelte Schriften, 2 Bände, Basel 1894; Ge­schichte der Landschaft Basel und des Kantons Basel-Landschaft, 11,1932, pass. Nr. 635 a. BüRCKHARDT-Brenner, Elise (Anna Elisabeth) (21. April 1836 bis 14. Juni 1884). Tochter des Basler Psychiaters Prof. Dr. med. Joh. Friedr. Brenner und der Catharirta Kern, vermählte sie sich am x 9. April 1853 mit dem Basler Mathematiker Fritz (Carl Friedrich) Burckhardt, Sohn des Stadtschreibers Johannes B. (1803-1839); über ihren Gatten vgl. die Anm. s.v. zu Nr. 339, über ihren Schwager das Adr.-Verz. IV, 422. - Lit. : Schweiz. Geschlechter­buch IV (1913), 97fF. (Brenner) ; Stammbaum der Familie Burckhardt, Basel 1893, Bl. IV E Spalte 2; über Fritz Burckhardt außerdem C. A. Bernoulli in: Der Samstag, Nr. 7vom8. Febr. 1913,3 2 f. sowie neuerdings Ed. Vischer im Gymnasium Helveticum, 14 (1939/60), 294. Nr. 611. CÉRÉSOLE, Paul (16. Nov. 1832 bis 7. Jan. 1905). Von einer aus Piémont ins Waadtland eingewanderten Familie stammend, praktizierte C., Sohn eines protestantischen Pfarrers, nach Studien in Lausanne, Paris, München und Heidelberg als Advokat in Vevey, begann auch sogleich in den Kreisen der Liberalen eine Rolle zu spielen, wobei er langsam vom gemäßigten zum linken Flügel der Partei hinüberwechselte. 1862 bis 1866 gehörte er der waadtländischen Regierung an und wurde infolge des politischen Richtungs­wechsels 1867 Bundesrichter, bis er 1870 in den Bundesrat gewählt wurde, dessen Präsidium er 1873 innehatte. Beim Kampf um die Revision der Bun­desverfassung trat er für einen Abstimmungsmodus nach sachlichen Grup­pen ein, sah sich aber dann in der Folge von seinem eigenen Kanton im Stich gelassen. Anfeindungen wegen seiner vermittelnden Stellung im Kul­turkampf veranlaßten ihn 1875 zum Rücktritt aus dem Bundesrat. Er wid­mete sich fortan der neugegründeten Gesellschaft zur Durchtunnelung des Simplons, trat als waadtländischer Großrat und Nationalrat nochmals der Politik näher und versah als Offizier das Kommando des x. Armeekorps. Ein schweres Leiden zwang ihn 1899 zum Rücktritt von allen Ämtern. - Lit. : Hist.-biogr. Lex. d. Schw., II, 3 26 ; Gottfr. Heer, Der Schweiz. Bundes­rat, Heft 9, Nr. 17, Glarus 1917. Nr. 633. 448 CHERBUIN, Christoph Friedrich (i. Juli 1813 bis 14. Sept. 1895). Der aus dem waadtländischen Payerne Stammende wirkte zunächst von 1837 bis 1847 als Pfarrer im basellandschaftlichen Langenbruck, wurde dann als Lehrer an die 1813 gegründete Basler Töchterschule berufen und wirkte hier bis 1887, von 1862 an als Rektor. Sein pädagogisches Geschick in zahl­reichen Fächern verhalf ihm zu großer Beliebtheit; während seiner Rekto­ratszeit vergrößerte sich nicht nur die Schule, sondern wurde auch ihr Lehrplan und ihre Ordnung wesentlich ausgebaut, wozu 1884 auch der Umzug in ein neues Schulhaus kam. Kirchlich gehörte Ch. der Reformpartei an. - Lit.: Basl. Nachr., Nr. 252 und Allg. Schw. Ztg., Nr. 218, beide vom 17. Sept. 1893 ; Paul Burckhardt, Geschichte der Töchterschule Basel (Beil. z. Bericht über das Schuljahr 1903/06), 62 und 66ff.; Karl Gauss, Basilea reformata, Basel 1930, 61. Nr. 639. CLOUGH, Blanche, geb. Smith (28. Juni 1828 bis 7. Mai 1904). Geboren in London als Tochter des Samuel Smith, Examiner of Private Bills, und als Cousine der Florence Nightingale, verbrachte sie im Zuge ihrer Ausbildung längere Zeit in der welschen Schweiz. 1851 lernte sie den nachmalig als Lyriker und Plutarch-Kenner bekannten Dichter Arthur Hugh Clough (geb. 1819) kennen, den sie nach seiner Rückkehr von einem längeren Auf­enthalt in den Vereinigten Staaten 1834 heiratete. Ihrem Gatten gebar sie drei Kinder; als sein Gesundheitszustand einen längeren Erholungsaufent­halt in Frankreich, in der Schweiz und 1861 in Italien nötig machte, be­gleitete sie ihn bis zu seinem Tode in Florenz im Oktober 1862. - Lit. : The Correspondence of Arthur Hugh Clough ed. by Frederick L. Mulhauser, 2 Bde., Oxford 1937, pass, und autobiogr. Tabelle, 619fr.; The London Times, Monday 9 May 1904, pag. 4, col. 5, nach frdl. Mitteilung von Prof. Frederick L. Mulhauser, Claremont (Calif.). Über den Gatten: Diet. Nat. Biogr., XI, 127; Enc. Brit., V, 854; Katharine Chorley, A. H. Cl., Oxford 1962; The Letters of Matthew Arnold to A. M. Cl., ed. by Howard Foster Lowry, London/New York 1932. Nr. 564. VON DÖLLINGER, Ignaz (28. Febr. 1799 bis 20. Jan. 1880). Geboren in Bamberg, entschloß sich D. 1817 in Würzburg, Geistlicher zu werden, er­hielt die Priesterweihe 1822, erlangte als Lehrer am Lyzeum in Aschaffen­burg auf Grund seiner Erstlingsarbeit über die Lehre der Eucharistie 1826 den Dr. theol. von Landshut und wurde 1826 von Ludwig I. nach Mün­chen als Professor für Kirchengeschichte und Kirchenrecht berufen. Ent­scheidend wurde für ihn seine Teilnahme am Görreskreis. Spätere Kon­flikte zeichneten sich schon durch seinen Standpunkt in der Diskussion um 29 Burckhardt, Briefe, V 449 die gemischten Ehen sowie im Kniebeugungsstreit ab. 1846 wurde er Probst eines Münchner Kollegiatstifts. Abgeordneter in der Frankfurter Pauls­kirche und bis 1851 in der 2. bayrischen Kammer, trat er damals für eine romtreue deutsche Nationalkirche und für die Freiheit der Kirche vom Staat ein. Von den Vertretern der neuern kurialen Richtung wurde er mit Argwohn betrachtet; intensive Studien, die in den i85o/i86oer Jahren zu einer Reihe von Publikationen führten, verstärkten seine eigenen Zweifel an der Richtigkeit jener Entwicklung, vor allem in bezug auf die sich bereits abzeichnende Dogmatisierung der unbefleckten Empfängnis und der päpst­lichen Infallibilität. Politisch völlig gedeckt von König Max II., dokumen­tierte sich sein Widerstand in seinen Janus -Artikeln der Augsburger All­gemeinen Zeitung sowie in den von München aus verfaßten Römischen Briefen vom Konzil , die zur Exkommunikation im Frühjahr 1871 führten. Der altkatholischen Bewegung lieh er durch Teilnahme an den Kölner und Bonner Unionskonferenzen seine geistige Unterstützung, betrachtete sich aber bis zu seinem Tod als durch die päpstliche Exkommunikation persön­lich gebunden. 1872 der Universität München als Rektor in glänzender Weise vorstehend, wurde er erster Sekretär der Bayerischen Akademie, 1873 deren Präsident und bereicherte ihre Sitzungen mit glänzenden Vorträgen. Die Gründung der Allg. dt. Biogr. ist im wesentlichen sein Werk. - Lit.: Allg. dt. Biogr., XLVIII, iff.; Neue dt. Biogr., IV, 2 iff.; Prot. Realenz., 3. Aufl., IV, 724fr.; Lex. f. Theol. und Kirche, 2. Aufl., III, 475 ; J. Fried­rich, I. v. D., 3 Bde., 1899/1901. Nr. 521. EISELE, Hermann Friedrich Fridolin (2. Mai 1837 bis 5. Febr. 1920). Ge­boren in Sigmaringen und anfänglich Theologie studierend, promovierte er 1866 als Jurist in Berlin, amtete dann als Kreisrichter in Hechingen, bis ihn 1872 ein Ruf nach Basel erreichte. Schon im Herbst 1874 vertauschte er Basel mit Freiburg im Breisgau, wo er bis 1911 Römisches Recht dozierte. In der systematischen Textkritik der Quellen besteht seine wissenschaftliche Hauptleistung. - Lit.: Neue dt. Biogr., IV, 409, mit weiterer Lit.; Teich­mann, Universität Basel seit 1835, 48, Nr. 21; Bonjour, Univ. Basel 1460- I9^°, 595- Nr. 622. VON FXSCHER, Emanuel Friedrich Ludwig (31. Jan. 1828 bis 21. Mai 1907). Nach naturwissenschaftlichen Studien in Bern zunächst als Apotheker tätig, wählte er in Genf definitiv das Fach der Botanik, ging 1851 nach Jena, dann nach Berlin und Zürich und doktorierte 1852 in Bern. Einige Jahre nach der Habilitation wurde er i860 Direktor des dortigen neuen botani­schen Gartens, 1863 Ordinarius der Botanik und stand bis 1897 im Amte, 450 I875/7Ö war er Rektor der Universität. Seine Arbeiten galten einerseits be­sonders der einheimischen Pflanzenwelt (Taschenbuch der Flora von Bern 1855), andererseits besonders der Flora der Kryptogamen. Er war verhei­ratet mit B's Nichte Mathilde Berri (1840-1902); ein Sohn Ludwig Eduard aus dieser Ehe wurde sein Nachfolger im Amt. - Lit. : Hist.-biogr. Lex. d. Schw., III, 164, Nr. 62; Schw. Geschlechterbuch, VI, 207; Verh. Schweiz. Naturforsch. Ges., 90. Versig., Freiburg 1907, Nekrologe, IXff., verf. von s. Sohn, mit Verzeichnis der Publikationen; Rieh. Feller, Die Universität Bern 1834-1934, pass., vgl. im Register, 637. Nr. 494, 497. FREY, Hans (8. Aug. 1837 bis 11. Febr. 1915). Ältester Sohn des im Adr.- Verz. III, 431 genannten J. H. Frey-Freivogel, studierte er in Basel und Berlin Geschichte und Philologie, doktorierte 1861 an der Universität seiner Vaterstadt, begab sich auf B's Anraten aber nochmals für zwei Semester zu Waitz nach Göttingen. Nach vorübergehender Vorlesungstätigkeit (1870/ 1873) als Privatdozent in Basel trat er ins Schulamt über, durch welches er bis zu seinem Rücktritt 1906 völlig in Anspruch genommen wurde. Seine Mußezeit widmete er als begeisterter Freund des Gesanges der Basler Lieder­tafel; er war deren Präsident von 1876 bis 1896. Seine historische Schrift-stellerei galt vor allem der Lokalgeschichte, die er mit mehreren Neujahrs­blättern und Aufsätzen in den Basler Beiträgen zur Vaterländischen Ge­schichte sowie in Jahresberichten der Realschule bereicherte; der Knaben- Sekundarschule Basels widmete er 1892 zu ihrem fünfzigjährigen Jubiläum eine historische Festschrift. - Lit. : Zur Erinnerung an Dr. H. F., Persona­lien und Leichenrede; A. Teichmann, Univ. Basel seit 1835, Basel 1885, 57; Vorlesungsverzeichnisse; Bernh. Frey, Denkschrift zur Feier des 50jährigen Bestandes der Basler Liedertafel 1852-1902, pass. (Porträt: S. 172/173); frdl. Mittlgn. von Frau Elisabeth Pistor-Frey, Oberhofen. Nr. 489, 496. VON GEYMÜLLER, Heinrich; vgl. Bd. IV, 425. Nr. 541, 542, 663. GRÜNINGER, Robert (6. März 1849 bis 21. Juni 1924). Sproß einer altein­gesessenen Basler Handwerkerfamilie, ergriff G. das Studium der Rechte, das er 1868 in Basel begann unter gleichzeitigem Besuch der Vorlesungen B's. Nach weiteren Semestern in Göttingen und Berlin wurde er im Früh­jahr 1872 in Basel zum Dr. iur. promoviert und bestand im Anschluß an das Praktikum auf dem Basler Grundbuchbureau das Notariatsexamen. Er trat hierauf in das Bureau Dr. Paul Speisers ein; als 1875 dieser bekannte Politi­45 1 ker konservativer Observanz zum Basler Regierungsrat gewählt wurde, assoziierte sich G. mit seinem Jugendfreund Wilhelm VonderMühll, wo­bei nach dessen Tod VonderMühlls Schwiegersohn und Speisers Sohn nachfolgten. Von 1875 an gehörte G. über 25 Jahre dem Basler Großen Rat an. Ohne selber leidenschaftlicher Politiker zu sein, stellte er seine juristischen Fähigkeiten der Öffentlichkeit in richterlichen Ämtern und öffentlichen und gemeinnützigen Kommissionen reichlich zur Verfügung; in der schweize­rischen Miliz erreichte er den Hauptmannsgrad. Von der Begeisterung fur die Kunst erfaßt, wurde er als jüngerer Freund der häufige Reisebegleitet B's. Er war verheiratet mit Rosine Bischoff, Tochter des Basler Kaufmanns Rudolf Bischoff-Merian, der seinerseits in jungen Jahren längere Zeit in Oberitalien geweilt hatte. - Lit. : Basl. Nachr., Nr. 290 und Nat. Ztg., Nr. 287 vom 24. Juni 1924. Nr. 645, 655. GSELL FELS, Theodor; vgl. Bd. IV, 426. Nr. 563. HAGENBACH-BJSCHOFF, Eduard (20. Febr. 1833 bis 23. Dez. 1910). Sohn es Kirchenhistorikers Karl Rudolf H. (vgl. Adr.Verz., I, 365 h), studierte er Naturwissenschaften in Basel, Genf, Berlin und Paris. Der Doktor­promotion (1835) folgte 1859 Habilitation in Basel, der Übernahme des mathematischen Ordinariats 1862 schon ein Jahr später diejenige des Lebr-s u s ür ysik, den er bis 1906 versah. Der als geschickter Experimentator au versc ledenen Zweigen seines Fachgebietes tätige Forscher war populär vor a em wegen seiner großen Begabung als Lehrer und vermöge seiner vo en et aren Darstellung. Seiner Initiative verdankte Basel die Erstel-nng einer physikalischen Anstalt in Gestalt des nach dem Basler Mathe-matikergeschlecht Bernoulli benannten Bernoullianums, wo H. als Leiter er ommission für die sog. populären Vorträge selber nicht weniger als 3m mit eigenen Referaten auftrat. Der Schweizerischen Naturforschen-en Oesellschaft diente er als vortrefflicher Organisator und Zentralpräsi- . u po itischem Gebiet wurde er, aus grundsätzlicher Toleranz und WMn nscf'auuri8en geleitet, zum Vorkämpfer des proportionalen T if • a* ^esSCn Frfolg er schließlich 1905 noch erleben sollte. - . enri Veillon in den Verh. Naturforsch. Ges. Basel 22 (1911), 4ÖF., p , prCrZp Friedrich Zschokke im Basl. Jahrb. 1912, 14611.; T , , 1S' as er ehrte a. O. 23off.; Professoren d. Univ. Basel aus fünf „ r U" eften a' r®° Fdg. Bonjour, Die Universität Basel 1460-1960, 738f.; Nachrufe in der Tagespresse. Nr. 66z. 45 2 HERZOG, Johann Adolf (ia. April 1850 bis 30. Dez. 1915). Aus dem bei Rheinfelden liegenden aargauischen Dorf Hellikon stammend, studierte H. Philologie und Geschichte in Basel und Lausanne, wurde 1872 Lehrer an der Bezirksschule Laufenburg und 1874 am aargauischen Lehrerseminar in Wettingen, als dessen Direktor er von 1901 an, mit einer Unterbrechung von drei Jahren, bis zu seinem Tode wirkte. Seine Postulate zur Schulreform enthält die 1892 erschienene Schrift Die Schule und ihr neuer Aufbau auf natürlicher Grundlage ; für den staatsbürgerlichen Unterricht, seine Lieb­lingsidee, verfaßte er in seiner Staatsidee für Schulen (1895) einen Leit­faden. Sein Hang zur Schriftstellern ließ ihn mehrere Romane verfassen. - Lit.: Biogr.-Lex. des Aargaus 1803-1957, Aarau 1958, 347-350. Nr. 660. His-Heusler, Eduard; vgl. Bd. IV, 427. Nr. 506, 544, 582, 597, 609, 619, 634. IMHOOF-Blumer, Friedrich (11. Mai 1838 bis 26. April 1920). Der Sohn des Winterthurer Textilfabrikanten und Kunstmäzens Imhoof-Hotze besaß schon als Knabe ein Interesse für Münzen und betätigte sich auf diesem Ge­biet zeitlebens mit immer größerem Erfolg als Sammler, Kenner und For­scher. Als ihn die Universität Zürich 1870 mit dem Doktortitel h. c. ehrte, gab er seinen kaufmännischen Beruf, der ihn bis in den Nahen Orient ge­führt hatte, mit der Zustimmung seines Vaters auf. Von seinen Sammlun­gen trat er 1900 die griechischen Münzen an das Kaiser Friedrich-Museum in Berlin ab. Unter seinen zahlreichen Publikationen seien als die wichtig­sten angeführt : Monnaies grecques, Amsterdam 1883; Griechische Münzen, München 1890; Kleinasiatische Münzen, Wien 1901/02; dazu wirkte er als Herausgeber bei den ersten vier Bänden der preußischen Publikation : Antike Münzen Nord-Griechenlands, 1898 ff. maßgebend mit. Theodor Mommsen schätzte ihn als unentbehrlichen numismatischen Berater. Seiner Vaterstadt diente Imhoof gemeinnützig in zahlreichen Gremien. Er war verheiratet mit Elisabeth Blumer aus Glarus. - Lit.: Hist.-biogr. Lex. d. Schw., IV, 338 f.; Otto Waser im Jahrb. f. klass. Altert.wiss., Bd. 185 B, Nekrologe 1920, 103 ff, mit Verz. der Publikationen; Ad. Engeli, 258. Neuj.bl. der Stadtbibliothek Winterthur, 1924. Nr. 492. KÄGI, Johann Heinrich (2. Juli 1837 bis 24. Juni 1892). Von Wädenswil im Kanton Zürich, wo er als Sekundarlehrer wirkte, wurde Kägi 1869 als Lehrer an die obere Töchterschule in Basel berufen und schon 1874 zum Rektor der Sekundärschulen gewählt. 1887 trat er die Nachfolge Cherbuins (s. d.) in der Leitung der Basler Töchterschule an. Zur Schultätigkeit ge­45 3 seilte sich die politische im Großen Rat und verschiedenen kleineren Gre­mien. Auch von seinen Gegnern als unermüdlicher Arbeiter geachtet, war er doch der entschiedene Vertreter eines politischen und kirchlichen Radi­kalismus, der sich erst gegen Ende seines Lebens etwas milderte. - Lit.: Basl. Nachr., Nr. 170 und Allg. Schw. Ztg., Nr. 148 vom 26. Juni 1892; Paul Burckhardt, Geschichte der Töchterschule a. O. 66. Nr. 632, 633. KAUFMANN, Alexander (14. Mai 1817 bis 1. Mai 1893). Aus alter Bonner Familie stammend, studierte er seit 1838 un der Universität seiner Vater­stadt, stand unter dem dichterischen Einfluß Karl Simrocks und war vor­übergehend, wenn auch nicht ohne Widerspruch, Mitglied von Kinkels poetischem Maikäferbund. Sein Lieblingsthema bildete schon damals Caesarius von Heisterbach, dem er nicht nur eine in zwei Auflagen (1844, 1862) erschienene Studie widmete, sondern den er noch in späten Jahren auch in Übersetzung herausgab, Ann. d. hist. Ver. f. d. Niederrhein, 47 (1888) und 53 (1891). Schon 1844/45 als Erzieher des Erbprinzen Karl von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg tätig, wurde er 18 5 o als Archivrat nach Wertheim in eine eigens für ihn geschaffene Stellung berufen. Hier führte er eine stille Dichter- und Gelehrtenexistenz; es erschienen von ihm zwei Sammlungen von Gedichten (1850 und 1871), ferner die Mainsagen (1851), zu welchen Quellenangaben und Bemerkungen folgten (1862). 1857 mit dem Dr. phil. der Universität Tübingen geehrt, erschloß er das ihm anvertraute Archiv in Wertheim durch eine Neuordnung. Mit zahl­reichen Dichterpersönlichkeiten im In- und Ausland verband ihn ein aus­gedehnter Briefwechsel. Noch nach seinem Tod erschien eine Studie über den belgischen Dominikaner Thomas von Chantimpré (Köln 1899). - Lit.: Allg. dt. Biogr., LI, 75 ff. ; Gottfried Kinkels Selbstbiographie, hgg. von Rieh. Sander, Bonn 1931, pass.; Paul Kaufmann, Johanna und Gottfried Kinkel, Ann. d. hist. Ver. f. d. Niederrhein, 118 (1931), io5ff.; Alfred Friese, Zwischen Bonn und Wertheim, Werth. Jahrbuch 1956, Wertheim 1958 49 ff- Nr. 72 a. KELLER, Johann Friedrich (2. Juli 1841 bis 30. Juli 1907). Als Sohn des Pfarrers Joh. Hch. Keller geboren, der von 1837 bis 1875 im aargauischen Städtchen Zofingen amtete, ergriff er den Beruf eines Korrektors. Er starb in Frauenfeld (Thurgau). Nr. 490. KESTNER, Charlotte; vgl. Bd. III, 435!. Nr. 574. 454 KINKEL, Gottfried; vgl. Bd. I, 366f.; II, 322; III, 436; IV, 430. Nr. 538, 540, JJ7, 559. KUGLER, Bernhard; vgl. Bd. IV, 430. Nr- 511, 535, 536, 537, 566, 569,599, 600, 605, 612, 630, 637, 640, 642, 644, 647, 653. LOEHER, Franz (25. Okt. 1818 bis 1. März 1892). Geboren zu Paderborn, studierte L. Iura in Halle, Freiburg i. Br. und München. Nach bestandenen Examina bereiste er England und Nordamerika ; eine Frucht dieser Reise bildet das Buch über Geschichte und Zustände der Deutschen in Amerika (1848), Redaktionstätigkeit an der Westfälischen Zeitung führte zu seiner vorübergehenden Verhaftung, brachte ihn aber auch als Abgeordneten nach Berlin. Für sein 1 System des preußischen Fandrechts in deutschrechtlicher und philosophischer Beziehung erhielt er den Doktor h. c. der Universität Freiburg i. Br. Der Habilitation in Göttingen folgte 1858 die Berufung nach München, wo er als literarischer Sekretär König Max' II. in engsten persönlichen Kontakt mit dem Monarchen trat und zugleich an der Univer­sität eine Professur (seit 1859 als Ordinarius) für Länder- und Völkerkunde und allgemeine Literaturgeschichte versah. Seit 185 7 Mitglied der Akademie, begann er sich auch historischen Studien zu widmen und wurde unter König Ludwig II. Direktor des Allgemeinen Reichsarchivs . In dieser letzten Eigenschaft gründete er 1876 die Archivalische Zeitschrift. Mit 1872 begann eine Periode von Reisen nach entlegenen Zielen, wie den Kanarischen Inseln, dem Griechischen Archipel und Kreta, worüber er dem König in persönlichen Gutachten zu referieren hatte. Zahlreich waren die Ehrungen, die er gegen Ende seines Lebens erfuhr. Von seinem Spät­werk, einer Kulturgeschichte der Deutschen im Mittelalter, erlebte er nur noch das Erscheinen des ersten Bandes. Ohne die katholische Konfession abzuschwören, gehörte er doch zu den geistigen Opponenten gegen die Beschlüsse des Vaticanums von 1870. - Lit.: Allg. dt. Biogr., LII, 56ff. Nr. 516. VON MIASKOWSKI, August (26. Jan. 1838 bis 22. Nov. 1899). Geboren in Pernau, war v. M. nach Studien in Dorpat, Berlin und Heidelberg, wo er 1864 doktorierte, in seiner baltischen Heimat als Jurist und Dozent in Riga tätig, wurde 1873 Privatdozent in Jena und versah von 1874 bis 1881 (mit einjährigem Unterbrach) das nationalökonomische Ordinariat in Basel, wor­auf er nacheinander in Breslau, Wien und schließlich als Nachfolger L. Bren­tanos in Leipzig lehrte. Seine Hauptleistung liegt auf dem von ihm auch praktisch seit jeher am meisten bearbeiteten Gebiet der Agrarreform. - Lit. : Allg. dt. Biogr., LII, 372fr.; Handwörterb. d. Staatswiss., V, 572, mit Verz. der Publikationen; Teichmann, Univ. Basel seit 1835 a. O. 55 ; Professoren 45 5 der Univ. Basel aus 5 Jahrhunderten, i960, 200; Jugenderinnerungen seines Sohnes Kurt v. M. aus Basel, Basl. Jahrb. 1929, 78-137. Nr. 63 r. MICHAELIS, Adolf (22. Juni 1835 bis 12. Aug. 1910). Geboren in Kiel, be­gann M. seine philologischen Studien bei seinem Onkel Otto Jahn in Leip­zig, setzte sie in Berlin und Kiel fort und beendete sie hier 1857. Seine archäologische Ausbildung vervollständigte er am Deutschen Archäologi­schen Institut in Rom, wo er mit einem großen und hochstehenden Freun­deskreis verkehrte, bereiste 1839 Griechenland und besuchte i860 die Museen in Paris, London und Kopenhagen. Privatdozent in Kiel, ging er 1862 nach Greifswald, 1863 nach Tübingen und wurde 1872 fur die neu­gegründete Reichsuniversität in Straßburg als Archäologe ausersehen, der er 34 Jahre lehrend, bis zu seinem Tode treu blieb, und für welche er weit über sein Fach hinaus zu werben und zu wirken suchte. Von seinen größern Werken ist außer dem Buch über den Parthenon (1871), der Darstellung antiker Kunstwerke in England (1882 englisch erschienen unter demTitel: Ancient marbles in Great Britain), der Bearbeitung des Altertums in ver­schiedenen Auflagen von Springers Handbuch der Kunstgeschichte, vor allem die Geschichte des deutschen archäologischen Instituts 1829-1879 zu nennen sowie das Spätwerk Die archäologischen Entdeckungen des 19. Jahrhunderts, Leipzig 1906. - Lit.: Biogr.Jahrb. 15 (1910), 61*; Eugen Petersen in der Zeitschr. f. bild. Kunst, 46 (NF 22), 1911, i9°ff; Adolf Michaelis zum Gedächtnis, Straßb. 1913, mit Selbstbiographie und Schriftenverzeichnis. Nr. 626. MÜLLER, Eduard (29. Juni 1820 bis 25. Jan. 1900). Als Sproß der berni­schen sog. Müller von Nidau in der Rheinprovinz (Montjoie) geboren, zu­erst Pfarrer in Dresden, seit 1849 an der Heiliggeistkirche in Bern, versah er seit 1863 die Professur für praktische Theologie an der Berner Hoch­schule. Theologisch und kirchenpolitisch vermittelnd, war er maßgebend an der Ausarbeitung des bernischen Kirchengesetzes von 1874 beteiligt. Er war der Vater des gleichnamigen schweizerischen Bundesrates (1848 bis 1919). — Lit. : Hist.-biogr. Lex. d. Schw., V, 183, sub II a, Nr. 1 ; Kirchenbl. f.d. reform. Schw. 15 (1900), Nr. 6 vom 10. Febr., 21 ff. Nr. j4j. MÜNDLER, Otto; vgl. Bd. IV, 433. Nr. 532. NIETZSCHE, Friedrich (15. Okt. 1844 bis 23. Aug. 1900). Als Sohn eines Landgeistlichen zu Röcken bei Lützen geboren, welcher schon 1849 starb 456 besuchte N. die Schulen zu Naumburg, kam 1858 nach Pforta und begann nach bestandener Maturität 1864 ein theologisch-philosophisches, dann rein philologisches Studium in Bonn, das er, um mit seinem Lehrer Fried­rich Ritsehl verbunden zu bleiben, in Leipzig fortsetzte. Noch ohne Doktor­examen, auf welches man in der Folge auf Grund einiger kleinerer Arbeiten verzichtete, wurde der begabte Student im Februar 1869 als Extraordinarius nach Basel berufen und schon 1870 zum ordentlichen Professor der klassi­schen Philologie befördert mit gleichzeitiger Verpflichtung zu Schulstun­den am Pädagogium. Während eines Jahrzehnts übte er in Basel sein Amt aus, bis ihn immer stärker werdende gesundheitliche Störungen zwangen, um seine Entlassung einzukommen, die ihm im Juni 1879 gewährt wurde. Ein schon 1871 unternommener Versuch, die philosophische Professur zu erhalten, war mißlungen. In Nietzsches Basler Zeit fällt die Abfassung fol­gender Werke: Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, welches den extremen Widerspruch von Wilamowitz' herausforderte, die Vorträge Über die Zukunft unserer Bildungsanstalten, die vier Unzeit­gemäßen Betrachtungen, sein erstes in Aphorismenform verfaßtes Buch Menschliches, Allzumenschliches. Mit der Aufgabe der Lehrtätigkeit be­gann fur N. ein ruheloses Wanderleben mit Aufenthalten im Engadin, in Oberitalien und an der Riviera; die Beziehung mit Basel, wo man ihn stets freundlich behandelte, aber mit Vorsicht zu beurteilen begann, beschränkte sich allmählich auf den brieflichen Verkehr mit dem selber in starker frei­williger Isolierung lebenden Theologen und Kirchenhistoriker Franz Over­beck. Dieser war es auch, der N., welcher mittlerweile an seinen dichterisch­prophetisch gesteigerten und später berühmt gewordenen Werken arbeitete, beim Ausbruch seines Wahnsinns am 3. Januar 1889 von Turin nach Basel heimholte. Nach jahrelangem Siechtum und völligem geistigem Verfall ist N., von seinen Nächsten umsorgt, in Weimar gestorben. - Lit. (nur Aus­wahl ad hoc) : Karl Jaspers, Nietzsche, Einführung in das Verständnis seines Philosophierens, 2. Aufl., Berlin 1947; Richard Blunck, F. N., Kindheit und Jugend, München/Basel 1953; Carl Schlechta, Der Fall N., München 1958; Franz Overbeck, Erinnerungen an F. N., Die Neue Rundschau, 1 (1906), bes. 228 ff. ; Carl Albrecht Bernoulli, Franz Overbeck und Friedrich Nietzsche, Eine Freundschaft, 2 Bde., Jena 1908; Friedrich Nietzsches Briefwechsel mit Franz Overbeck, Leipzig 1916; Charles Andler, Nietzsche und Jakob Burckhardt, Basel 1926; Johannes Stroux, Nietzsches Professur in Basel, Jena 1925; Edgar Salin, Jakob Burckhardt und Nietzsche, Basl. Rekt.Progr. für 1937, Basel 1938; Alfr. v. Martin, Nietzsche und Burck­hardt, München 1941; Eduard His, Basler Gelehrte des 19. Jahrhunderts, Basel 1941, 302—332; Professoren der Univ. Basel aus fünf Jahrhunderten, Basel i960, 218; Edg. Bonjour, Die Universität Basel 1460-1960, 639(1.; Carteggio Nietzsche-Burckhardt, Introduzione, traduzione e note di Maz-zino Montinari, Torino 1961. Nr. 627, 643. 30 Burckhardt, Briefe, V 457 OERi-Burckhardt, Johann Jacob; vgl. Bd. I, 367; III, 440; IV, 434. Nr. 507, 319, 524, 533, 333, 356, 371, 373, 386, 393, 610, 616, 618, 666. OERI, Jacob (Sohn); vgl. Bd. IV, 434. Nr. 304, 588, 608, 638. OERI, Rudolf (17. Sept. 1849 kis 13. Jan. 1917). Als zweiter Sohn von B's Schwager, Pfr. J. J. Oeri (s. Adr.-Verz., I, 367) im basellandschaftlichen Lausen geboren, ging der zuerst für einen technischen Beruf Vorbereitete unter dem Einfluß seiner naturwissenschaftlichen Lehrer zur Medizin über und absolvierte dieses Studium in Basel und Tübingen bis zum Staats­examen 1876, worauf sich noch eine Praxis als Assistent und ein Aufenthalt in Paris anschlössen. In Basel eröffnete O. 1878 eine eigene Praxis, die er als hochangesehener, vielbegehrter Hausarzt bis zu seinem Tode führte. Der Vaterstadt diente er in mehreren wichtigen Ehrenämtern, vor allem auch als Mitglied der Curatel, dem schweizerischen Vaterland als Haupt­mann der Sanität. Mit B. verband ihn ein besonders vertrautes Verhältnis, da er in spätem Jahren auch der Hausarzt seines Onkels wurde. Sein schrift­stellerisches Talent verwertete er in mehreren kulturhistorischen Studien, von denen einzelne der Persönlichkeit B's gewidmet sind. Nach dem früh­zeitigen Tod seiner ersten Gattin Alice Chappuis aus Morges (1854-1880) verheiratete er sich mit Georgine Sarasin (1860-1930). - Lit.: Zur Erinne­rung an Dr. R. Oeri-Sarasin, Personalien und Leichenrede; Paul Barth im Basl. Jahrb. 1918, 204fr.; Nekrologe in der Tagespresse. Nr. 380, 389. OPITZ, Theodor (22. Nov. 1820 bis 28. Nov. 1896). Geboren zu Fürsten­stein in Schlesien, erwarb er sich während des Aufenthalts an mehreren deutschen Universitäten weitreichende Sprachkenntnisse (u. a. des Ungari­schen und Russischen). Ausgehend von Studien zur französischen Revolu-ti° n, gedachte er mit seiner heroisierenden Schilderung Robespierres Triumph und Sturz (Leipzig 1830) ein Gegenstück zu Georg Büchners Dantons Tod zu liefern. Er hatte mit dem Bruder des 1837 verstorbenen Dichters, dem er zeitlebens die größte Zukunftswirkung prophezeite, in Verbindung gestanden. Zwischen 1850 und i860 lebte er in Krakau; dort arbeitete er an Übersetzungen der Werke Puschkins und Alexander Petöfis. Von den lyrischen Gedichten des letztern erschienen 1864/67 zwei Bände in Budapest; schon i860 war ein Bändchen mit Opitzens eigener Poesie in Würzburg herausgekommen. Nach der Übersiedlung in die Schweiz redi­gierte er in Zürich die Polenzeitung Der weiße Aar; in den 1860er Jahren war er Mitarbeiter am Schweizerischen Volksfreund. In Basel veranstal­tete er nochmals eine deutsche Petöfi-Ausgabe (Bern 1868). Er zog sich 458 dann 1870 in die kleine basellandschaftliche Hauptstadt Liestal zurück, um dort völlig seiner literarischen Tätigkeit leben zu können. Als Ergebnis umfangreicher Lektüre erschien eine Zweibändige Biographie zur histori­schen Verteidigung der Maria Stuart (Freiburg i. Br., Herder 1879/82); die eigene Poesie kam nochmals in einer erweiterten Sammlung (Gedichte, Liestal 1887) zu Worte. Unbeirrt seinen alten Freiheitsidealen anhängend, nahm O. von Freundesseite in Empfang, was für seinen Lebensunterhalt getan wurde. Als diese Hilfe ausblieb, trug er die Armut seines Alters mit weltfremdem Stolz, bis ihn der Tod von seinem Elend erlöste. - Lit. : Justus Stöcklin, Ein Poetennest, literarische Skizze, Liestal 1922, 186-237, mit Mitteilungen aus der vom Verf. geerbten Korrespondenz O's, heute im Besitz von Dr. O. Kleiber, Basel; vgl. O. K., Magie der Handschrift, ein Autographenkatalog, Basel 1962, pass.; Gottfried Keller, Gesamm. Briefe, hgg. von Carl Helbling, IV, Bern 1954, 133. Zur Bibliographie der Werke vgl. Stöcklin a. O. 238; British Museum, Catal. of printed books, vol. 57, 1893 (Olsbach-Oroszi), Sp. 103/106; Bibliothèque Nationale, Catal. gén. des livres impr., t. CXXVII, Paris 1934, Sp. 442. Nr. 485 a, 485 b. PAULUS, Eduard; vgl. Bd. IV, 433. Nr. 491, 308, 334, 603, 663. PERTZ, Leonora geb. Horner. (Keine genauen Lebensdaten verfügbar.) Tochter des angesehenen englischen Geologen Leonard H. (1783-1864), wurde sie 1834 die zweite Gattin des Berliner Oberbibliothekars und lang­jährigen Zentraldirektors (von 1863 bis 1873 alleinigen Leiters) der Monu-menta Germaniae historica Georg Heinrich P. (1795-1876). Ihrem Gatten hat sie durch die Übersetzung einer ihr von ihm diktierten Autobiographie ein Denkmal gesetzt. - Lit.: Harry Bresslau, Geschichte der Mon. Germ, hist., Neues Archiv f. ält.dt. Gesch.künde, 42 (1921), pass. ; Allg. dt.Biogr., XXV, 406 ff. ; Autobiography and letters of George Henry Pertz, edited by his wife. Privatdruck (1894?). Nr. 563. PLÜSS, Nathanael (16. Aug. 1839 bis 9. Nov. 1886). In Basel aufgewachsen und hier (Zofinger) und in Göttingen sich mathematisch-naturwissenschaft­lichen Studien widmend, dann Hauslehrer in Mailand und Bezirkslehrer in Aarau, entfaltete der durch einen lauteren Charakter und Bescheidenheit Ausgezeichnete eine erfolgreiche Wirksamkeit am Basler Pädagogium und oberen Gymnasium als Mathematiklehrer. Er erlag, allgemein betrauert, einem Kehlkopfleiden, das ihn zur vorzeitigen Aufgabe seines Lehrer­berufs nötigte. Nr. 391. 459 VON PREEN, Friedrich; vgl. Bd. IV, 435. Nf- 495, 525, 526, 530, 539, 346, 550, 534, 360, 362, 368, 376, 381, 383, 584, 387, 590, 390a, 393, 396, 602, 613, 624, 629, 664. RAHN, Johann Rudolf (24. April 1841 bis 28. April 1912). Aus altem Zür­cher Geschlecht stammend, wobei er eine Reihe von Ärzten zu seinen Vor­fahren zählte, war R. nach dem frühen Verlust beider Eltern und einer ersten Ausbildung in einem Zürcher Handelshaus genötigt, für den Besuch der Universität die Maturität nachzuholen (1862). Als Student zuerst in Zürich, wo er am Zofingerverein teilnahm, wurde er 1863 Springers Schüler in Bonn, ging 1864 nach Berlin, 1863 nach Göttingen, dann nach Berlin und vollendete in Dresden seine Dissertation über den Zentral- und Kuppelbau, mit welcher er in Zürich 1866 promovierte. Nach einer Italienreise mit län­gerem Aufenthalt in Rom und Rückkehr über Ravenna wurde er von Karl Schnaase zur Mitarbeit in der Geschichte der Künste im Mittelalter heran­gezogen. 1868 erfolgte kurz nach der Verheiratung mit Caroline Meyer v. Knonau die Habilitation in Zürich, der 1870 die Beförderung zum außer­ordentlichen Professor, 1877 diejenige zum Ordinarius folgte; nach Kinkels Tod übernahm R. auch kunsthistorische Vorlesungen am Polytechnikum. Nach den ersten Publikationen, vornehmlich in Zeitschriften, verfaßte R. auf Lübkes Anregung hin das seit 18 7 3 erscheinende Werk Geschichte der bildenden Künste der Schweiz, mit dem er der Begründer der Kunst­geschichte seines Vaterlandes geworden ist. Von seinen späteren Publika­tionen wurden die meisten als Hefte der Mitteilungen der Antiq. Gesell­schaft Zürich gedruckt. Das von ihm besonders bevorzugte Gebiet war der Kanton Tessin, der zusammen mit Graubünden Rahn auch als Ferien-und Reiseland anzog. Von früher Jugend her hatte sich R. im Zeichnen geübt und diese Fertigkeit unablässig weiter angewandt; so ergänzte die zu seinem 70. Geburtstag herausgegebene Publikation einer Auswahl seiner Skizzen seine eigenen, früher veröffentlichten Wandererzählungen. Beson­ders große Verdienste erwarb sich R. als Warnerund Mahner, wenn schwei­zerisches Kunstgut um des Gewinnes willen veräußert wurde ; die Schwei­zerische Gesellschaft zur Erhaltung historischer Kunstdenkmäler zählt ihn zu seinen Gründern. — Lit.: Hist.-biogr. Lex. d. Schw., V, 522, kA-Anz. f. Schweiz. Altertumskunde, NF 14 (1912), iff., mit Verz. der Publ., 7ff.; G.Meyer v. Knonau, J. R. Rahn, 77. Neujahrsbl. zum Besten des Waisenhauses Zürich, 1914; Ursula Isler-Hungerbühler, J. R. Rahn, Neu­jahrsbl. d. Antiq. Ges. Zürich 1957; Rudolf Riggenbach, J. R. Rahn, Ztschr. f. Schweiz. Archäol. und Kunstgesch., 17 (1937), H. 1, 4^^' Nr. 614, 628, 646, 658. RIGGENBACH, Bernhard (23. Okt. 1848 bis 2. März 1895). In Karlsruhe geboren als Sohn des Ingenieurs und Erfinders der Zahnradbahn Nikiaus 460 R., studierte der früh an Schwerhörigkeit erkrankte Knabe nach dem Be­such der Basler Schulen Theologie in Basel und Tübingen, wo Joh. Tob. Beck, dessen Biographie er später schrieb, sein Lehrer war. Nach der Ordination bereiste R. Italien und wurde 1872 Pfarrer im basellandschaft­lichen Arisdorf. 1881 erfolgte die Übersiedelung nach Basel mit gleichzeiti­ger Aufnahme der Dozententätigkeit an der Universität; von 1885 an ver­sah er das Pfarramt an der Strafanstalt und von 1890 an die außerordent­liche Professur für die praktischen theologischen Fächer. 1894 verlieh ihm die Universität Königsberg den Doctor h.c. Nach dem Tod seiner ersten Gattin Maria ImHof (1878) heiratete er Anna Oser. - Lit.: Hist.-biogr. Lex. d. Schw., V, 632, Nr. 8; Basilea reformata, 1930, 128; Zur Erinnerung an B. R.-Oser, Personalien und Leichenrede; Kirchenbl. f. d. reform. Schw. 1895, Nr. 10 vom 9. März; Nachrufe in der Tagespresse. Nr. 607, 615, 641, 657, 661. RYHINER, Benedikt Rudolf (2. Mai 1822 bis 1892, genaues Datum nicht bekannt). Als Sohn des Johann Rudolf R. und der Anna Pauline Streck­eisen erbte er ein Gut in Oberhofen am Thunersee, wanderte als Fallit Ge­wordener nach den Vereinigten Staaten aus, wo er i860 in Philadelphia ansässig und amerikanischer Staatsbürger wurde, heiratete in New York die aus Riggisberg-Thurnen (Kt. Bern) gebürtige Magdalena Böhlen, hielt sich später vorübergehend in London, Paris, dann 1880 in Basel wegen Erbschaftsangelegenheiten auf. - Lit. : Frdl. Mitteilungen des Genealogen der Familie, Dr. Gustav Ryhiner-Sigel, Basel (f 1954). Nr. 579. VON SALIS, Arnold (21. Dez. 1847 bis 6. März 1923). Geboren im bünd-nerischen Bergeil als Sohn des Pfarrers von Stampa und späteren Direktors der Basler Strafanstalt und einer aus Basel stammenden Mutter, besuchte v. S. seit 18 60 die Basler Schulen und hatte hier zu Lehrern Wilhelm Wacker­nagel und Jacob Burckhardt. Seit 1866 Student der Theologie in Basel, dann in Berlin und Tübingen, wurde er zuerst Pfarrer im thurgauischen Braunau (1871-1874), kam dann als Stadtpfarrer nach Liestal, 1886 nach Baselandie Kirche St. Leonhard und wurde 1891 Hauptpfarrer am Münster, als welcher er offiziell bis 1896 den Titel eines Antistes der Basler Kirche als letzter Träger dieses Amtes trug; in der Folge blieb er bis zu seiner Abbitte 1921 Präsident des Kirchenrats. Während seiner Amtszeit vollzog sich in Basel der wichtige Prozeß der Trennung der Evangelisch-reformier-ten Kirche vom Staat, v. S. als Theologe ein Schüler des strengen Bibli-zisten Hermann Schultz, hervorragend als Prediger, wirkte in der Zeit der Richtungskämpfe doch auch als vermittelnder Schlichter. Den Protestanten in der Diaspora stand er als langjähriger Präsident des protestantisch-kirch­lichen Hilfsvereins bei, wie auch seine historischen Studien vornehmlich 461 dem Protestantismus in den romanischen Ländern galten. Kunstbetrach­tung - eine große Italienreise 1879 - und literarisch-dichterisches Schaffen gehörten zu seinen Nebenbeschäftigungen, wie ihm überhaupt die Gestalt B's in ihrer positiven Einstellung zur Kunst stetiges Vorbild war. Er hat nicht nur am Grabe des von ihm hochverehrten Mannes gesprochen, son­dern ihm auch pietätvolle, in ihrer lebendigen Fülle unschätzbare Erinne­rungen gewidmet. - Lit.: Hist.-biogr. Lex. d. Schw., VI, 17, Nr. I, D, 6; Basilea reformata, 1930, 134; Zur Erinnerung an Herrn Antistes A. v. S., Personalien und Leichenrede; Ernst Miescher, Antistes A. v. S. Jugend­erinnerungen , Basl. Jahrb. 1924, iff.; ders., A. v. S., Basl. Jahrb. 1925, iff.; Kirchenbl. f. d. reform. Schweiz, Nr. 24 vom 14. Juni 1923, 98ff.; A. v. S., Zum hundertsten Geburtstag J. B's, Basl. Jahrb. 1918, 27off. NR- 572, 377. 585. 667. SARASIN, Karl (17. April 1815 bis 21. Jan. 1886). Sproß einer in Basel 1628 eingebürgerten, aus Lothringen stammenden hugenottischen Familie von Industriellen, beabsichtigte S. zunächst Theologie zu studieren, begab sich aber auf Wunsch seines Vaters, Carl Sarasin-Heußler, der geschäftliches Unglück gehabt hatte, in die Lehre eines Seidenhauses, wie sie damals in Basel zahlreich waren. Mit der Gründung einer eigenen Firma 1837 stellte sich wieder eine gewisse wirtschaftliche Blüte ein, die einen Ausbau des Unternehmens nach außen gestattete, indes S. gleichzeitig auch die Not­wendigkeit sozialer Verbesserungen schon früh erkannte. Mit dem Eintritt in den Kleinen Rat (1856) begannen für ihn Jahrzehnte fruchtbarster politi­scher Tätigkeit, da S. weltanschaulichen Konservativismus und wirtschaft­lichen Liberalismus mit größter, von hohem ethischem Bewußtsein ge­lenkter Arbeitsdisziplin verband. Seine Amtsjahre fielen in die Periode, da die Stadt endgültig über ihre aus dem Mittelalter stammenden äußern Gren­zen hinauswuchs ; mit der Anlage von Parkanlagen auf dem Areal der Stadt-umwallung, großzügiger Führung neuer Straßen- und Eisenbahnlinien, der Vorbereitung einer allgemeinen Kanalisation gehört S. zu den Schöpfern des modernen Basel, wobei ihm die enge Zusammenarbeit mit dem Archi­tekten J. J. Stehlin zustatten kam und auch bei seinen Gegenspielern nicht wenig angekreidet wurde. Während er sich von seinen politischen Ämtern nicht ohne eine gewisse Verärgerung zurückzog, blieb er bis in seine letzten Jahre auf kirchlichem Gebiet aktiv, hierin seinem Freunde, dem Ratsherrn Adolf Christ, ähnlich. Seine erste Gattin war Adèle Vischer (1821-1845); nach ihrem Tod verheiratete sich S. mit Elisabeth Sauvain. - Lit.: Zur Erinnerung an K. S., Personalien und Leichenrede; Traugott Geering, K. S., Ratsherr, in: Geschichte der Familie Sarasin, II, 1914, 149^ His, Basler Handelsherren d. 19. Jh., Basel 1929, 117fF,; Nachrufe in der Tagespresse. Nr. 592, 621, 651. 462 SCHAUENBURG, Eduard; vgl. Bd. I, 368; III, 442. Nr. 528. SCHREIBER, Heinrich; vgl. Bd. I, 369; II, 323; III, 444; IV, 437. Nr. 301, 310. SEEMANN, Ernst Eiert Arthur Heinrich (9. März 1829 bis 3. Okt. 1904). Sohn eines Gerichtsrates in Herford, eröffnete S. 1858 eine Sortiments­buchhandlung mit Verlag, siedelte 1861 mit dem Verlag allein nach Leipzig über und begann sich namentlich der Pflege kunstgeschichtlicher Werke zu widmen. Der Gründung der Zeitschrift für bildende Kunst folgte 1868 die Erwerbung der Werke B's aus dem Schweighauserschen Verlag in Basel. Seine große Arbeitskraft stellte er dem deutschen Börsenverein in Vorstand und Ausschüssen zur Verfügung. - Lit.: Rud. Schmidt, Deutsche Buch­händler - Deutsche Buchdrucker, Bd. 3, Eberswalde 1908, 891 f. Nr. 620, 652. STADLER, Anna (29. Aug. 1820 bis 16. März 1888). Schwester Julius Stad­lers (s. Adr.-Verz. III, 444), 1841 verheiratet mit Kaufmann Wilhelm Basel aus Bremen, 1833 geschieden, später in Zürich wohnend, gestorben in München. - Lit. : Frdl. Auskunft des Stadtarchivs Zürich (Dr. Paul Guyer) ; vgl. Anm. zu Nr. 300. Nr. 500. TEICHMÜLLER, Gustav (19. Nov. 1832 bis 22. Mai 1888). Aus Braunschweig stammend, studierte T. in Berlin und Tübingen Philosophie, promovierte 1836 in Halle und ging dann nach St. Petersburg, zuerst als Hauslehrer. Seine Habilitation in Göttingen i860 brachte ihn Heinrich Lotze nahe, zu dessen philosophischer Schule er zu zählen ist. 1868 als Ordinarius nach Basel berufen, nahm er schon 1871 einen Ruf nach Dorpat an, wo er bis zu seinem Lebensende wirkte. Unter seinen Werken ragt neben Studien zu Aristoteles das systematische Werk: Die wirkliche und die scheinbare Welt, Breslau 1882, hervor. - Lit.: Allg. dt. Biogr., XXXVII, 343fi; Überweg- Oesterreich, Grundriß d. Gesch. d. Philos., IV, 371 f.; Teichmann, Univ. Basel seit 1835 a. O. 34; Bonjour, Univ. Basel 1460-1960 a. O. 711L Nr. 361. THIERSCH, Heinrich Wilhelm Josias (3. Nov. 1817 bis 3. Dez. 1883). Ge­boren in München als Sohn des klassischen Philologen Friedrich Th., er­langte er nach theologischen und philologischen Studien in München und 463 Erlangen den Dr. phil., habilitierte sich 1840 an der theologischen Fakultät m Erlangen, ging 1842 nach Marburg, wo er 1846 Ordinarius wurde und verabschiedete sich 1849 von der Universität trotz mehreren akademischen Berufungen, um als Pastor der katholisch-apostolischen Gemeinde (Ir-vingianer) in Norddeutschland zu wirken. Nach mehreren Ortswechseln gelangte der vielseitig begabte Mann 1875 als Oberhirte sämtlicher deutschsprachiger Gemeinden nach Basel, wo er bis zu seinem Tod lebte. Wahrend seine früheren Schriften wissenschaftlich sind und sich in ge­ls ui^r,^7°rm Se8en die Tübinger Schule wenden, ist seine spätere u izistik für ein weiteres Publikum bestimmt ; neben erbaulichen Büchern hat T. zahlreiche Biographien geschrieben. - Lit.: Hist.-biogr. Lex. d. 726; Allg. d t . Biogr., XXXVIII, i j f f . ; F . Wigand, Heinrich w. J. Th's Leben, Basel 1888. Nr. 6jo. VALBUSA, Diego ( 8 . O k t . 1828 bis 22. Okt. 1903). Geboren in Osago di erona, nahm V. 1848 an patriotischen Unternehmungen teil, studierte ann m Padua und Graz Jurisprudenz und übernahm eine Praxis, begann ann in Padua und Wien ein zweites, literarisches Studium und wurde Ende 1859 zum Professor am Lyceum zu Mantua ernannt. 1868 Lehrer der esc ichte und Geographie in Piacenza, kehrte er als Lehrer für italienische, französische und deutsche Literatur an das Technikum in Mantua zurück un wurde Mitglied und Sekretär der dortigen Academia Virgiliana. Für leselben Fächer 1882 ans Tecnico di Roma berufen, übte er seit 1883 seine e rtätigkeit am dortigen Collegio Militare bis 1901 aus. Er übersiedelte im u estand nach Albano, wo er starb. Seine wichtigsten schriftstellerischen eistungen sind die Übersetzungen deutschsprachiger Autoren, neben B's er en G.Voigts Wiederbelebung des klassischen Altertums und Ger-vinus Geschichte des 19. Jahrhunderts. Der italienische Staat verlieh 1 m hohe Auszeichnungen. - Lit.: Luigi Carnevali in den Atti e memorie deil Accadetnia Virgiliana di Mantova, anno accad. 1903/04, XXXVlff.; La Etibuna (Roma) vom 23. Okt. 1903, Notizie biografiche; Gazzetta di antova, anno X, nr. 293 vom 26./zj. Okt. 1903, p. 3. Den Hinweis auf lese Quellen verdanke ich der frdl. Vermittlung von Herrn Dr. Rob. Abbondanza in Perugia. NE 636, 639, 648, 649, 634, 656. VARRENTRAPF, Konrad (17.Aug. 1844 bis zS.April 1911). Geboren in aunsc weig, studierte V. Geschichte als Schüler von Waitz (Göttingen), anke (Berlin) und schließlich v.Sybel (Bonn), bei welchem er promo­vierte. 1868 in Bonn habilitiert, kam er 1874 nach Marburg, das er von 1890 is 1901 mit Straßburg vertauschte und wohin er wieder zurückkehrte. Sein rer von Sybel betraute ihn 186g mit der Redaktion der Historischen 464 Zeitschrift. Varrentraps eigene Forschungen galten zunächst dem Mittel­alter, später vor allem der deutschen Reformationsgeschichte und dem 19. Jahrhundert. Die Wärme seiner Lehrerpersönlichkeit wird allgemein hervorgehoben. - Lit.: Deutsches Zeitgenossenlexikon, Leipzig 1905, Sp. 1496; Biogr. Jahrb., 16 (1911), Berlin 1914, i22ff.; Histor. Viertel-jahrsschr. 16 (1913), 314!?., mit Bespr. seiner schriftstellerischen Produk­tion; Histor. Zeitschrift, 107 (1911), 343 ff.; Theod. Schieder, Die deutsche Geschichtswissenschaft im Spiegel der Historischen Zeitschrift in: Hun­dert Jahre Historische Zeitschrift, Hist. Ztschr., 189, (1939), 12, Anm. 4. Nr. 606. ViRANO, Pietro. Bisher keine Daten erhältlich. Nr. 509. VISCHER, Wilhelm (Vater); vgl. Bd. IV, 440. Nr. 617. VISCHER, Wilhelm (Sohn); vgl. Bd. III, 447; IV, 441. Nr. 601. VÖGELIN, Friedrich Salomon; vgl. Bd. IV, 441. Nr. 493, 302, 513, 322, 343, 331, 552, 538, 370, 573, 378, 398, 625. WIDMANN, Josef Viktor; vgl. Bd. IV, 443. Nr. 498, 499, 318, 367, 604. VON ZAHN, Albert; vgl. Bd. IV, 443. Nr. 303, 512, 314, 315, 517, 320, 323, 327, 329, 333. 465
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