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7551634
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Katkey:7551634
Volltext:ALPHABETISCHES REGISTER DER ADRESSATEN ADAM, Adolf (3. Nov. 1840 bis 25. Nov. 1907). Gebürtiger Karlsruher, betrat er mit Erfolg die Laufbahn eines Steuerbeamten und arbeitete sich 1879 bis zum verantwortlichen Verrechner der Großhzgl. Vermögens­verwaltung empor. 1896 wurde er Vorstand des Hoffinanzamtes. - Lit.: Kurt Martin, J. B. und die Karlsruher Galerie, Karlsr. 1941, 117. Nr. 877. / ALIOTH, Max; vgl. Adr.Verz., V, 447. Nr. 815, 816, 817, 819, 821, 823, 825, 828, 831, 833, 835, 839, 840, 873, 874, 879, 882, 887, 890, 892, 893, 896, 899, 902, 905, 909, 912, 914, 918, 9^3, 939, 942, 944, 949- ARNSPERGER, Ludwig (3. Sept. 1837 bis 17. Juli 1907). Nach juristischen Studien in Heidelberg widmete er sich dem Beamtenstand, wurde 1871 Oberschulrat und im Frühjahr 1881 als Ministerialrat im Ministerium des Kultus und des Unterrichts Referent für Wissenschaft und Künste, eine Funktion, in der er die Kunsthalle, aber auch Berufungen an die Universi­täten zu betreuen hatte. Seit 1901 beschränkte er sich auf die Förderung des Volksschulwesens und erlebte noch das Zustandekommen des neuen Gesetzes über den Elementarschulunterricht von 1906. - Lit.: Bad. Biogr., VI, 106-108. Nr. 943, 946. BAUDRY, Jules (4. Sept. 1814 bis 11. April 1898). Als einfacher Angestellter im Buchhandel beginnend, assoziierte er sich 1840 mit dem Verlag Gide und betreute hier ein umfangreiches Programm von Luxuspublikationen (u. a. über Rembrandt, Reisebeschreibungen aus Alt-Frankreich in 17 Banden, Jules Gailhabauds Architekturwerk), denen staatliche Unter­stützung geliehen wurde. 1837 trennte er sich von Gide und trat nach mehrjährigem Intervall mit Noblet in Liège in Verbindung, dessen Filiale in Paris er zunächst leitete. Auf dieser Grundlage baute er die neue Librairie Polytechnique als Privatunternehmen auf, welche den Werken der Inge­nieurkunst und Architektur zur Verfügung stand und von ihm zu voller Blüte geführt wurde. 1884 konnte er den Verlag seinem Sohn übergeben. 1847 an der Gründung des Cercle de la Librairie beteiligt, setzte er sich 539 mit Hingabe fût den Schutz des geistigen Eigentums der französischen Bücher ein. Zur Zeit der Commune wurde er als Manifestant der Ord­nungspartei auf Place Vendôme ernstlich verletzt. - Lit. : Armand Templier in der Bibliographie de la France, Chronique, 87e année, 2e série, No. 19 vom 7. Mai 1898; Diet, de biogr. française, V, Par. 1951, 898f. Nr. 910. BAUMGARTNER-Koechlin, Marie; vgl. Adr.Verz., VI, 481 f. Nr. 947. BERNHARD, Georg Orion (24. Dez. 1820 bis 14. Sept. 1871). Nach juristi­schen Studien in Marburg und Zürich wurde er zum Staatsanwalt in Chur ernannt, war Mitglied des Großen Rates und kam 1865 in den kantonalen Erziehungsrat, den er von 1864 an präsidierte. Er starb mitten aus voller Tätigkeit. - Lit.: Hist.biogr. Lex. d. Schw., II, 191. Nr. 546a. BERRI, Julie (4. Febr. 184; bis 7. Jan. 1927). Als neuntes Kind des Archi­tekten Melchior B. und von B's ältester Schwester Margaretha wuchs sie im Kreis ihrer zahlreichen Geschwister auf. Der frühe und plötzliche Tod des Vaters warf einen Schatten auf ihr Leben. Bald nach dem Hinschied ihrer Mutter heiratete sie Fritz Hagenbach und war, bei kinderloser Ehe, mit dessen Familie eng verbunden. Die letzten Jahrzehnte ihres Lebens bewohnte sie das sogenannte Brunnschweilerhaus in der Hebelstraße, den Sammelpunkt für den weiten Kreis ihrer Verwandten. — Lit. : Zur Erinne­rung an Frau Professor J. H.-B., mit eigenen Aufzeichnungen. Nr. 652 a. VON BEZOLD, Gustav (17. Juli x848 bis 25. April 1934). Aus einer Rats­familie der Stadt Rothenburg ob d. T. stammend und als Sohn eines Pfarrers zu Kleinsorsheim geboren, studierte er Architektur und Kunstgeschichte am Polytechnikum in München, trat 1873 in den Dienst der bayr. Staats­eisenbahnen, begann seit 1877 mit Georg Dehio Die kirchliche Baukunst des Abendlandes (ersch. 1884-1901) vorzubereiten, habilitierte sich 1887 an der Technischen Hochschule in München, inaugurierte die Inventarisa-tion der bayr. Kunstdenkmäler (Oberbayern, ersch. 1892/94), wurde 1892 Konservator am Bayerischen Nationalmuseum in München und 1894 a's Nachfolger Essenweins Direktor des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. In seiner bis 1920 reichenden Amtstätigkeit gelang ihm nicht nur die finanzielle Sanierung und technische Reorganisation des Museums, sondern auch die Erwerbung zahlreicher neuer Bestände, sowie die Fertig- 540 Stellung umfangreicher Erweiterungsbauten, zum Teil noch während des ersten Weltkrieges. Er starb in Frankfurt a. AI. - Lit.: Dt. Gel.Kal. 1931, 199; ebenda, 1935, 1680; Anz. d. Germ. Mus., Jgge. 1934/33, Nürnb.' I935 3-13, mit Werkverzeichnis. Nr. 945. VON BODE, Wilhelm, vgl. Adr.Verz., VI, 482. Nr. 806. BuRCKHARDT-Burckhardt, Carl (5. Dez. 1831 bis 7. Juli 1901). Einziger Sohn eines wohlhabenden Basler Bandfabrikanten, begann er seine juristi­schen Studien in Basel, wo er auch Hörer in B's Vorlesungen war, und setzte seine wissenschaftliche Ausbildung von 1851 an in Heidelberg und Berlin fort bis zum glanzvollen Abschluß in ersterer Stadt im März 1834. Größern Reisen im deutschen Sprachgebiet folgten Aufenthalte in Paris und London, während später Italien vorgezogen wurde. Nach der Rück­kehr in die Vaterstadt begann der allmähliche Eintritt in richterliche Ämter. 1862 erfolgte derjenige in den Großen Rat, 1867 in den Kleinen Rat, wo B. vor allem im Justiz- und Erziehungskollegium tätig war. Maßgebend war seine Funktion in der Universitätskuratel, deren Präsidium er 1874 als Nachfolger seines Onkels, des Ratsherrn Wilhelm Vischer (vgl. Adr.Verz. IV, 44of.) antrat und bis 1890 versah. Seinen Rücktritt nahm er gegen den Willen der Regenz und im Bewußtsein, einzelne gewaltsam erzwungene Entscheide in Personalfragen nicht mehr verantworten zu können. Nach Abdankung des Ratsherrnregimentes noch bis 1881 in der Regierung als Vorsteher des Justizdepartements ausharrend, verteidigte er im verspäteten Basler Kulturkampf mit Überzeugung die Rechte der be­fehdeten konfessionellen Minderheiten. Von Natur aus Zurückhaltend und verschwiegen, trug er am frühen Tod seiner Gattin, einer Cousine väter­licherseits, zeitlebens schwer. Nach dem Rückzug aus der seinem Tempera­ment nur bedingt zusagenden Politik war er bis zu seinem plötzlichen Lebensende noch mannigfach in richterlichen, kirchlichen und gemein­nützigen Ämtern tätig. Sein Enkel ist der bekannte Historiker und Schrift­steller Minister Prof. Carl Jacob Burckhardt. - Lit.: Basl. Jahrb. 1903, 1-48 (verf. von s. Sohn); Ed. His, Basl. Staatsmänner d. 19. Jhdts. a. O. 231 bis 238; Edgar Bonjour, Die Univ. Basel 1460-1960 a. O. 507. Nr. 917. DOHME, Robert (17. Juli 1843 bis 8. Nov. 1893). Sohn eines hohen preußi­schen Hofbeamten, absolvierte D. 1868 sein kunstgeschichtliches Studium in Göttingen, wurde 1873 Hausbibliothekar Kaiser Wilhelms I., zugleich in führender Stellung an der Nationalgalerie und seit 1883 im Rang eines 541 Direktors. Während der kurzen Regierungszeit Friedrichs III. Direktor des Hofmarschallamtes, übernahm er 1891 die Stelle eines ersten Sekretärs der Kgl. Akademie der Künste, erlag aber frühzeitig einem Leiden und starb in Konstanz. Als Herausgeber und Kunstschriftsteller hat er sich mit dem achtbändigen Werk Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit (1877-1886) sowie mit dem Jahrbuch der Kgl. Preuß. Kunst­sammlungen (seit 1880) einen Namen gemacht. Seine speziellen Forschun­gen galten dem 17. und 18. Jahrhundert (das dreibändige Tafelwerk: Barock und Rococo-Architektur, 189}), sowie dem Studium der Wohn­hausarchitektur (Das englische Haus, 1880). In einer Geschichte der deutschen Kunst, 1887, präsentierte er mit Erfolg den Abschnitt über die Architektur. - Lit.: Allg. dt. Biogr., XLVII, 737fr. Nr. 872. EBNER, Ludwig; vgl. Anm. zu Nr. 321. Nr. 864. FREY, Karl (20, April 1848 bis 14. Aug. 1919). Sohn von Rektor Heinrich F. (vgl. Adr.Verz., III, 431) und Bruder von Hans Frey (s. Adr.Verz., V, 451) und Willy F. (s. Anm. zu Nr. 815 s.v.), studierte er zuerst Theologie, dann Philologie und Geschichte in Basel, wo er Hörer B's war, und in Göttingen ; er war ein Freund Gustav Stehelins, Grüningers und Paul Spei­sers und präsidierte den Schweiz. Zofingerverein 1868/69 als dessen Centrai­präsident. Nach vorübergehender Tätigkeit in Schaff hausen amtete er 40 Jahre lang als Lehrer am Berner Städtischen Gymnasium. Vielseitig tätig als Essayist, Kritiker und Schriftsteller, wagte er sich mit seinem bisweilen etwas sprunghaften Urteil an die gewichtigen Fragen der philologischen Kritik. Die Berner Kunstgesellschaft hatte in ihm einen hingebungsvollen Präsidenten; auch der Musik galt seine Liebe. Er starb im Ruhestand in Hilterfingen am Thunersee. Die meisten seiner Studien zu Problemen der antiken Literatur sind als Beilagen zu Berner Schulprogrammen erschie­nen. - Lit.: Hans Trog in der Neuen Zeh. Ztg., Nr. 1274 vom 24. Aug. 1919; Ferd. Vetter in den Basl. Nachr., Nr. 352-vom 18. Aug. 1919! Hist.-biogr. Lex. d. Schw. III, 245, Bern; Jb. d. Ver. Schweiz. Gymn.- lehrer 48 (1920), j. Nr. 927. FRIEDLÄNDER, Julius; vgl. Adr.Verz., IV, 424L Nr. 889. FRIEDLÄNDER, Ludwig (16. Juli 1824 bis 16. Dez. 1909). Sohn eines jüdischen Königsberger Kaufmanns, schon am Gymnasium Schüler des 542 großen Philologen K. Lehrs, begann er in seiner Vaterstadt das Studium der Altertumswissenschaft und promovierte hier, nach dreisemestrigem Zwischenaufenthalt in Leipzig als Zuhörer Gottfried Hermanns, im März 1845. Nach archäologischen Studien in Berlin und vorübergehendem Schuldienst habilitierte er sich 1847 in Königsberg für die gesamte klassi­sche Altertumswissenschaft. Seine ersten Forschungen galten vor allem den Werken Homers. Ein einjähriger Aufenthalt in Italien 1853/54, d. h. gleichzeitig mit B., ergänzte seine wissenschaftliche Ausbildung aufs beste und unterbrach seine Dozententätigkeit, in der er sich 1858 zum Ordinarius befördert sah und welche er bis 189z in Königsberg ausübte. Zu seinen Amtspflichten gehörten, da er offiziell auch Professor der Eloquenz war, regelmäßige öffentliche akademische Reden. Seititalien beschäftigte ihn vor allem die kulturelle Darstellung der römischen Kaiserzeit, ein Plan, den er seit den i86cer Jahren in Gestalt einer immer breiter und eindringlicher werdenden Schilderung der Sitten jenes Zeitalters realisierte (Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms in der Zeit des Augustus bis zum Ausgang der Antonine, 1 Band, 1862; in der 8. Aufl., 1921-1923, vier Bände). Schwiegervater des Kunsthistorikers Georg Dehio, verbrachte er die Jahre seines Ruhestandes in Straßburg. - Lit.: Bursians Jahresber. 155, Biogr. Jb., Jg. 34, 1911, 1-24; Biogr. Jb. für 1910 (XV), 1913, 22iff.; Neue dt. Biogr., V, 453ff.; L. F., Erinnerungen, Reden und Studien, 2 Teile, Straßb. 1905. Nr. 846. FRIEDRICH I., Großherzog von Baden (4. Sept. 1826 bis 28. Sept. 1909). Als zweiter Sohn des Großherzogs Leopold zuerst für die militärische Laufbahn bestimmt und daher nach Wien zur Ausbildung abgeordnet, kam er während seines zweijährigen Studiums an den Universitäten Heidel­berg und Bonn unter den dauernden geistigen Einfluß seiner Lehrer, vor allem des Historikers Ludwig Häusser. In seinen gemäßigten liberalen Idealen hatte er sich auch durch den Badischen Aufstand nicht beeindrucken lassen; wegen der Krankheit seines ältern Bruders wurde er 1852 zur Regentschaft und 1856 auf den großherzoglichen Thron berufen. Den Be­strebungen nach einer Einigung Deutschlands mit Überzeugung zugetan, stand er beim Konflikt der rivalisierenden zwei deutschen Großmächte in ernstem Zwiespalt. Ohne der kaiserlichen Reformakte am Frankfurter Fürstentag von 1862 zuzustimmen, blieben seine Vorbehalte gegen die von Bismarck vorangetriebene preußische Politik bestehen, ungeachtet seines Schwiegersohn-Verhältnisses zu König Wilhelm I. Noch im Konflikt um Schleswig-Holstein vertrat er leidenschaftlich die Ansprüche des Augusten-burgers; dann, bis zuletzt als Sprecher einer neutralen süddeutschen Ver­mittlergruppe auftretend, mußte er unter dem Druck der öffentlichen Stim­mung seines Landes 1866 für Österreich votieren. Die rasche militärische 54} Entscheidung zugunsten Preußens ließ ihn zu dessen entschiedensten Schrittmacher in Süddeutschland werden, was sich zunächst auf militäri­schem Gebiet zeigte. Die während des 1870er Krieges der Entscheidung entgegengehende schwierige politische Einigung Deutschlands mani­festierte sein hervorragendes Vermittlertalent in heiklen Situationen (Kai­serproklamation in Versailles am 18. Januar 1871). Nach innen war Fried­richs lange Regierungszeit segensreich, indem seine überlegte, haushälteri­sche, vom Blick für das richtige Maß beseelte Regierung auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, nicht zuletzt in Wissenschaft und Kunst, muster­gültige Leistungen erzielte. Einzig der Konflikt mit der katholischen Kirche, der schon seine Regentschaft belastet hatte, endete erst nach jahr­zehntelangen Auseinandersetzungen mit einem leidlichen Ausgleich. - Lit.: Neue dt. Biogr., V, 49off., mit weitern Angaben; außerdem: Hugo Jacobi, Großh. F. v. B. in Baden, S.A. aus dem Grenzboten, Leipz. 1906; Georg Jellinek, Großh. F. v. B., Rector magnificentissimus der Ruperto-Carola, Heidelb. 1907. Nr. 860, 861, 870, 871, 904. GEIGER, Ludwig; vgl. Adr.Verz., VI, 485. Nr. 948. GELZER, Heinrich (1. Juli 1847 bis 11. Juli 1906). In Berlin als Sohn des gleichnamigen Professors und Diplomaten (s. Anm. zu Nr. 37 s.v.) ge­boren, besuchte er in Basel das Gymnasium und absolvierte hier und in Göttingen, wo er bei Ernst Curtius promovierte, seine altphilologischen und historischen Studien. Gymnasiallehrer und seit 1872 Privatdozent in Basel (vgl. Anm. zu Nr. 596 s.v. Retter), wurde er schon 1873 nach Heidelberg berufen, von wo er 1878 als Ordinarius für klassische Philo­logie und alte Geschichte nach Jena zog, dem er trotz Wiederberufung nach Basel treu blieb. Den Kenner zahlreicher Sprachen des vordem Orients zogen schließlich Ostrom und Byzanz am mächtigsten an, wohin ihm schon der Constantin seines Lehrers B. einen Weg gewiesen hatte. So sind seine teilweise unvollendet gebliebenen Hauptarbeiten, abgesehen von der armenischen Geschichte, vor allem zahlreichen Gegenständen der durch ihn kritisch neu belebten Byzantinistik gewidmet, so der Chronographie des Sextus Julius Africanus, der historischen Geographie des byzantini­schen Reiches sowie Problemen der innern Geschichte von Byzanz. Zur byzantinischen Literaturgeschichte von Karl Krumbacher, mit dem er die Byz. Zeitschrift gründete, lieferte er einen Anhang über die äußern Ge­schicke des Kaiserreiches. Als Persönlichkeit eigenwillig und prägnant, schenkte er den politischen Tagesfragen Deutschlands, namentlich auch solchen des kirchlichen Lebens, seine besondere Anteilnahme, dabei in seinem wissenschaftlichen Lehrberuf ebenso streng erziehend wie die 544 lebendigste Mitteilung spendend. - Lit. : Ernst Gerland in der Byz. Ztschr. 16 (1907), 417-430, mit Bibliogr. der Schriften; Ulr. Wilcken, Ber.Vhdlgn. Sachs. Ges. d. Wiss., phil.-hist. Kl., 58, 1906, 199-205 ; Ed. His, Basl. Gel. d. i9.Jhdts. a. O. 392-394; Julia Gauss, Die Byzantinische Kultur­geschichte von Heinrich Geizer - kein Originalwerk (Byzant. Ztschr., 61, 1968, 2Ölff.). Nr. 812. VON GEYMÜLLER, Heinrich; vgl. Adr.Verz., IV, 425. Nr. 810, 811, 844, 911. GRÜNINGER, Robert; vgl. Adr.Verz., V, 451. Nr. 818, 827, 829, 834, 838, 868, 869, 891, 894, 898, 929, 931, 932, 934, 936, 938. HILLER, Ferdinand (24. Okt. 1811 bis 11. Mai 1885). Als musikalisch hochbegabter Sohn eines jüdischen Frankfurter Kaufmanns wurde er 1825 Schüler Joh. N. Hümmels und zeichnete sich früh als Klaviervirtuose aus. In Paris kam er nach 1828 mit dem Kreis der dortigen Komponisten in Berührung und stand nach seiner Rückkehr nach Frankfurt a. M. in jahre­langer Freundschaft mit Felix Mendelssohn. Nach Aufenthalten in Dresden und Düsseldorf kam er 1850 nach Köln in eine höchst einflußreiche Stel­lung als Kritiker, Dirigent, Pianist und Leiter des dortigen Konserva­toriums, bis er 1884 alle Ämter aufgab. Seine zahlreichen Kompositionen, von denen diejenigen für Klavier am erfolgreichsten sind, vermochten ihm dank starker Anpassung an zahlreiche Vorbilder keine ganz eindeutige Position in der Musikgeschichte zu verleihen, doch ist seine Zurückhaltung gegenüber der neudeutschen Schule evident. - Lit.: Reinhold Sietz im Lexikon: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, VI, 399fr. mit Auf­zählung aller Kompositionen. Nr. 621a. His-Heusler, Eduard; vgl. Adr.Verz., IV, 427. Nr. 801, 802, 808, 847, 849, 850, 853, 862. JAHN, Karl Alexander Albert (16. Juni 1841 bis 11. Juni 1886). Sohn des Philologen Albert J. (vgl. Adr.Verz., IV, 429), bildete er sich zum Archi­tekten aus, vor allem in Turin und Florenz. Teilnehmer an verschiedenen großen Wettbewerben in Italien und Deutschland, wurde er in Bern mit öffentlichen Bauaufträgen (verlängerte Bundesgasse, Naturhistorisches 35 Burckhardt, Briefe, VII 545 Museum) bettaut. Nebenbei betätigte er sich auf Reisen nach Südeuropa als Aquarellist. Er erhielt die Würde eines Ehrenprofessors der Akademie der schönen Künste in Florenz. - Lit.: Schweiz. Künstler-Lex., II, 114; Thieme-Becker, XVIII, 344. Nr. 916. KUGLER, Bernhard; vgl. Adr.Verz., IV, 430. Nr. 921, 922. LANG, Henri (20. Febr. 1834 bis 9. Jan. 1911). Jüngstes von zahlreichen Geschwistern, verlor L. früh seinen Vater. Er trat nach einer kaufmänni­schen Lehre in die von seinem altem Bruder Rudolf (f 1873) gegründete Basler Kunsthandlung an der Freien Straße ein, die er bis 1910 allein weiterbetrieb. Seiner Geschäftsführung wurde nicht nur große Sachkennt­nis, sondern auch Gediegenheit und Ehrlichkeit nachgerühmt. Insbeson­dere genoß er das volle Vertrauen B's, der seinerseits ihn regelmäßig beriet. Lang bedauerte die Entfremdung zwischen B. und Arnold Böcklin, für dessen Mißerfolg in Basel er B. keine Verantwortung zuschieben wollte. Er starb im basellandschaftlichen Arlesheim, wohin er sich eben zurück­gezogen hatte. - Lit. : Identischer Nachruf in den Basl. Nachr., Nr. x 3 vom 13. Jan., und in der Nat.Ztg., Nr. 12 vom 14. Jan. 1911; Brief von L. an B. vom 21. April 1863 mit Bericht über eine von ihm organisierte Ausstellung von Ölgemälden in Karlsruhe (Nachl. 207, 52. L.). Nr. 863. LENDORFF, Carl; vgl. Adr.Verz., VI, 487. Nr. 814, 820, 824, 830, 832, 837, 841, 930a, 932a, 933. VON LILIENCRON, Rochus Frhr. (8. Dez. 1820 bis 5. März 1912). Als Sohn eines dänischen Offiziers zu Plön geboren, studierte er nach Absolvierung des Lübecker Gymnasiums zuerst Theologie, dann orientalische Sprachen in Berlin; doch wandte er sich nach Vorlegen einer Dissertation über Neidhart von Reuental (1846) ganz dem nordischen Altertum zu. Nach der Habilitation in Bonn geriet er zuerst in den dortigen Aufstand, dann in die Schleswig-holsteinische Bewegung. Außerordentlicher Professor für nordische Philologie an der Seite seines Lehrers Müllenhoff, wurde er 1852 von der dänischen Regierung entlassen und kam nach Jena, wo er mit der Erforschung der Minnesängerzeit den Ubergang zur Musikwissen­schaft fand. Dann, als Intendant und Bibliotheksdirektor des Herzogs von Sachsen-Meiningen, verfaßte er das grundlegende fünfbändige Werk Die historischen Volkslieder der Deutschen (1865/69). Mit der Übersiedlung 546 nach München 1869 war die Inangriffnahme des von der dortigen Histori­schen Kommission inaugurierten Unternehmens der Allgemeinen deut­schen Biographie verbunden, was v. L. nicht daran hinderte, 1876 in seine alte Heimat zurückzukehren und sich daselbst weitern musikwissen­schaftlichen Forschungen zu widmen. Der in gleichem Maße als Poet, Professor, Musiker Tätige starb in Berlin. - Lit.: Edward Schröder im Biogr. Jahrb. 17 (für 1912), 1915, 185-191; Anton Bettelheim, Leben und Wirken des Freiherrn R.v.L. Berlin 1917. Nr. 920. NIETZSCHE, Friedrich; vgl. Adr.Verz., V, 456f. Nr. 805, 928. OBERNEDER, Anna Maria Amalia (16. Okt. 1855 bis ca. 1944). Geboren in Linz, ließ sie sich zur Opernsängerin ausbilden. Während ihrer Tätigkeit in Basel (vgl. Anm. zu Nr. 859) verheiratete sie sich am 27. April 1880 mit dem 1842 in München geborenen, verwitweten Theaterdirektor Andreas Aman; Trauzeuge war unter andern der Basler Kapellmeister Alfred Volkland (vgl. Staatsarch. Basel, Civilstand M 1, 5, S. 170). Uber die weiteren Lebensschicksale seit dem Wegzug von Basel konnte nichts Näheres ermittelt werden; doch scheint sie ihre späteren Jahre in Wien verbracht zu haben, wo sie in hohem Alter gestorben ist. Nr. 859. OERI, Daniel (7. Mai 1818 bis 5. Sept. 1889). Jüngerer Bruder von B's Schwager Joh. Jak. Oeri, besuchte er in Lausanne die Schule und wandte sich trotz Neigung zur Mathematik dem kaufmännischen Berufe zu, ohne von Erfolg begleitet zu sein. Als Hauptmann machte er den Sonderbunds­krieg mit und lebte später in Zürich. Nach frdl. Mittig. von Frau Louise Vöchting-Oeri, Basel; vgl. L.V.-O., Die Schwestern Schorndorff, Zürich 1914, pass. Nr. 88a. OERi-Burckhardt, Johann Jakob; vgl. Adr.Verz., I, 367h Nr. 845, 933. OERI, Jacob (Sohn); vgl. Adr.Verz., IV, 434f. Nr. 809, 897. OERI, Louise; vgl. Adr.Verz., I, 364L Nr. 826, 937, 940. 547 OVERBECK, Franz (16. Nov. 1837 bis 26. Juni 1905). Geboren in St. Peters­burg als Sohn eines deutschen Kaufmanns und einer Französin, kam er noch als Kind nach Frankreich und dann mit der Mutter nach Dresden. Nach theologischen Studien in Leipzig und Göttingen schloß er mit dem Lie. theol. und Dr. phil. ab, ging für ein Jahr nach Berlin und habilitierte sich 1863 in Jena für neutestamentliche Exegese. Nach hier verbrachten Jahren einer idealen Gelehrtenexistenz erreichte ihn 1870 ein Ruf als a.o. Professor nach Basel, wobei die falsche Voraussetzung bestand, er sei mili­tanter Vertreter der liberalen Richtung. In Basel dozierte er fortan neu-testamentliche Theologie und Exegese in Verbindung mit älterer Kirchen­geschichte, dies bis zu seinem 1897 erfolgten Rücktritt. 1870 Dr. h.c. der Universität Jena, 1872 Ordinarius in Basel, 1905 Ehrendoktor der Uni­versität St. Andrews, versah er sein akademisches Amt mit höchster Hin­gabe und Gewissenhaftigkeit, jedoch unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß die von der historisch-philologischen Kritik angewandte und von ihm selber vertretene Forschungsmethode mit einer in positiven Aussagen sich bewegenden christlichen Theologie unvereinbar und daher auch prakti­sches Christentum auf dieser Basis nicht möglich sei. Von seinen bedeuten­den historischen Einsichten zeugen einige frühe Abhandlungen zur Pa-tristik und Geschichte der alten Kirche (hauptsächlich Basler Rektorats­programme), mit allmählich deutlicher Gegnerschaft gegen Ad. v. Har-nack. Polemisch-programmatisch ist die 1873 erschienene, später nochmals aufgelegte Schrift Über die Christlichkeit unserer heutigen Theologie, ebenso die aus dem vollständig erhaltenen, reichen handschriftlichen Nach­laß von C.A.Bernoulli 1919 herausgegebene Studie Christentum und Kultur. Von universaler, auch persönlich kultivierter Bildung, dabei in ständiger kritischer Fragebereitschaft, war O. auch der Nachbar und nächste Basler Freund Friedrich Nietzsches, dem er sich noch in dessen langen Krankheitsjahten in aufopfernder Weise widmete. — Lit.: Auto­biographisches: Briefwechsel Friedrich Nietzsches mit F. O., Leipz. 1916; F. O., Selbstbekenntnisse, hg. von Eberh. Vischer, Basel 1941- Ferner: Carl Albr. Bernoulli, F. O., Basl. Jahrb. 1906, 136-192; ders., F. O. und Friedr. Nietzsche, Eine Freundschaft, 2 Bände, Jena 1908, mit Auto­biographie; Eberh. Vischer, in: Realenz. f. prot. Theol., 24, 1913 ; Walter Függ, F. O., Versuch einer Würdigung, Mch. 1931; Ed. His, Basl. Gel. d. 19. Jahrh. a. O. 2850!; Overbeckiana, Übersicht über den F.O.-Nachlaß der Universitätsbibliothek Basel, hg. von Ernst Staehelin und Martin Tetz (Stud. z. Gesch. d. Wiss. in Basel, XII/XIII), Basel 1962. Nr. 855. VON PREEN, Friedrich; vgl. Adr.Verz., IV, 433. Nr. 799, 8*3. 848, 883, 885, 886, 901, 906, 913, 919, 925, 930, 941, 95°- 548 RAHN, Johann Rudolf; vgl. Adr.Verz., V, 460. Nr. 800. VON REGENAUER, Eugen (11. Juni 1824 bis 6. Dezember 1897). Geboren itv Karlsruhe als Sohn des spätem Staatsministers, trat er nach Studien in Heidelberg und München in den Dienst des badischen Staates, wo ihm Aufgaben des Finanz- und Zollwesens anvertraut wurden. Schon 1857 Ministerialrat, organisierte er nach 1870 das indirekte Steuerwesen in Elsaß-Lothringen, kehrte 1872 nach Karlsruhe als Steuerdirektor zurück und war vom Herbst 1880 an Präsident der neugebildeten Generalinten­danz der großherzoglichen Civilliste. - Lit.: Bad. Biogr., V, 648-653. Nr. 903, 924, 926. RICHTER, Jean Paul (7. Jan. 1847 bis 25. Aug. 1937). Geboren in Dresden als Sohn eines hohen sächsischen Geistlichen, begann er in Leipzig mit der Theologie, ging dann aber zur Kunstgeschichte über. Nachdem sich sein Interesse auf die italienische Kunst vor allem der Renaissance und des Barock konzentriert hatte, gelang es ihm nach 1877, in England festen Fuß zu fassen. Nicht nur bei der Leitung der National Gallery, sondern auch bei Besitzern großer Privatsammlungen erwarb er sich als Fachmann großes Vertrauen, so daß er zu Begutachtungen und Inventaren heran­gezogen wurde. Beschäftigung mit dem handschriftlichen Nachlaß Leo­nardo da Vincis brachte ihn in Berührung mit Heinrich von Geymüller, als deren Ergebnis eine zweibändige Edition von Leonardos Schriften (1883/84; in zweiter, erweit. Aufl. 1939) vorliegt. Von weitern Publika­tionen sind neben Studien über die Italiener in der Nat. Gall, vor allem eine Monographie über die Mosaiken von S. Maria Maggiore und eine zweibändige Bearbeitung der Londoner Mond Collection zu nennen. In der Methode ein Schüler des Veronesers Giovanni Morelli, mit dem er in intensivem Briefwechsel stand, galt er als hervorragender Kenner und Kunstkritiker, der selber eine ansehnliche Gemäldesammlung sein eigen nannte. Er starb hochbetagt in Lugano; seine jüngere, 1882 geborene Tochter ist eine namhafte Archäologin. - Lit. : Who's who ? versch. Jgge. ; The Burlington Magazine, LXXI, Dez. 1937, 286; Kat. Brit. Mus., 2. Aufl. 202, 65611.; Ital. Malerei der Renaissance im Briefwechsel von Giov. Morelli und J. P. R., Baden-Baden i960, pass., mit Bibliogr. der Werke. Nr. 915. SCHAUENBURG, Eduard; vgl. Adr.Verz., I, 368L Nr. 895, 907. 5 49 SEEMANN, Ernst Arthur; vgl. Adr.Verz., V, 463. Nr. 803, 842, 843, 854, 856, 857, 866, 867, 878, 880, 881, 884. STEHELIN, Gustav; vgl. Adr.Verz., VI, 490. Nr. 836. VISCHER, Wilhelm (Vater); vgl. Adr.Verz., IV, 440h Nr. 253a. VISCHER, Wilhelm (Sohn); vgl. Adr.Verz., III, 447h Nr. 804, 807, 863. WAAGEN, Gustav Friedrich; vgl. Adr.Verz., IV, 442F Nr. 403 bis. WAGNER, Ernst (5. April 1832 bis 7. März 1920). Sohn eines Pfarrers in Schwäbisch-Gmünd, studierte er in Tübingen Theologie, Philologie und Naturwissenschaften, erwarb 1858 den philosophischen Doktor und be­stand 1859 die theologische Staatsprüfung. Nach verschiedenen Stellen in privatem und öffentlichem Schuldienst ging er von 1861 bis 1863 als Haus­lehrer in die Familie Lord John Russeis. 1864 wurde er nach Karlsruhe als Erzieher des spätem Großherzogs Friedrichs II. berufen, 1867 außerdem zum Leiter der neueröffneten Friedrichsschule ernannt. Mit der Majoten-nität des Erbgroßherzogs 1875 erhielt W. die Leitung und Aufsicht der Altertümer und ihrer Sammlungen sowie die Zentralleitung als Konser­vator der Kunstdenkmale anvertraut, eine Stellung, von der er erst 1919 seinen Rücktritt nahm. Eine seiner Hauptleistungen bestand in der nach jeder Richtung durchgeführten Ausgestaltung der Karismher Sammlungen, die im Bergmüllerschen Bau am Friedrichsplatz untergebracht worden waren. In der Badischen Historischen Kommission saß er als deren Mit­glied seit ihrer Gründung 1883. Von seinen Publikationen ist vieles in den Veröffentlichungen der Sammlungen für Altertums- und Völkerkunde in Karlsruhe erschienen. Von größern selbständigen Arbeiten seien genannt: Hügelgräber und Urnen-Friedhöfe in Baden, Karlsr. 1885; Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alamannisch-fränkischer Zeit im Großherzogtum Baden, 2 Teile, Tüb. 1908/1911. - Lit.: Ztschr. f. Gesch. d. Oberrh. 1920, N.F. 35, 446-448; Biogr. Jahrb. I9i7-i92° 1928, Totenliste 1920, 763 ; Kurt Martin, J. B. und die Karlsruher Galerie, Karlsr. 1941, 113. Nr. 852, 858, 875. 550 WATTENBACH, Wilhelm (22. Sept. 1819 bis 20. Sept. 1897). Nach dem Be­such des Gymnasiums in Lübeck studierte W. Philologie und Altertums­wissenschaft in Bonn, Göttingen und Berlin und unterrichtete nach seiner Promotion 1842 an letzterem Ort am Joachimstaler Gymnasium. Seit 1843 Mitarbeiter von Georg Waitz an den Monumenta Germaniae Historica, ging er völlig zur Mediävistik über, arbeitete von 1847 an mehrere Jahre in Österreich, habilitierte sich 1851 in Berlin, nahm aber 1835 eine Archi­varenstelle in Breslau an, wo sein bekanntestes Werk Deutschlands Ge­schichtsquellen im Mittelalter (1858) entstand; es wurde in der Folge zum unentbehrlichen Nachschlagebuch. 1862 erfolgte die Berufung nach Hei­delberg (Das Schriftwesen im Mittelalter, 1871). 1873 erhielt W. den Lehrstuhl für historische Hilfswissenschaften in Berlin und kam von 1875 an in alle wichtigen Kommissionen für die historische Forschung. Nach später Heirat war ihm ein glückliches Alter beschieden. - Lit. : Allg. dt. Biogr., 44, 439fr.; Neues Arch. f. ält. dt. Gesch.kunde, 23, 369fr. Nr. 900. 551
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